Unterirdische Energiewende in Berlin: 50Hertz plant neue Strominfrastruktur

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bedeutenden Schritt zur Sicherung der Energieversorgung der Hauptstadt plant der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz den Bau von drei neuen unterirdischen Höchstspannungsleitungen. Diese sollen die Kapazitäten für Strom aus erneuerbaren Quellen erheblich erhöhen und gleichzeitig den urbanen Raum schonen.

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat ehrgeizige Pläne zur Erweiterung der Strominfrastruktur in Berlin vorgestellt. Bis 2036 sollen drei neue unterirdische Höchstspannungsleitungen entstehen, die die Transportkapazitäten für Strom aus erneuerbaren Energien signifikant erhöhen werden. Diese Initiative ist Teil einer umfassenden Strategie, um die Energieversorgung der Hauptstadt nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den städtischen Raum zu entlasten.

Die Bauarbeiten für die unterirdischen Stromautobahnen sollen schrittweise ab 2030 beginnen. Der Geschäftsführer von 50Hertz, Stefan Kapferer, betont die Bedeutung dieser Projekte für Berlin als Wirtschaftsstandort. Eine zuverlässige Versorgung mit grüner Energie sei essenziell für die Stadt. Die neuen Leitungen werden die bestehende Infrastruktur stärken und gleichzeitig den urbanen Raum schonen.

Ein zentraler Bestandteil der Maßnahmen ist die Erweiterung der bestehenden Kabeldiagonale von Nordwesten nach Marzahn. Geplant ist ein etwa sechs Kilometer langes Teilstück zwischen den Umspannwerken Reuter und Teufelsbruch in Berlin-Hakenfelde, das bis zu 40 Meter tief verlaufen wird. Diese Erweiterung wird durch einen Tunnel mit einem vier Meter großen Durchmesser realisiert und die Kapazität um etwa 40 Prozent erhöhen.

Zusätzlich plant 50Hertz die Kabelvertikale Berlin Süd mit einem 14 Kilometer langen Tunnel, der in Brandenburg nahe der Berliner Stadtgrenze beginnt. Der dritte große Ausbau ist die Kabelvertikale Berlin Nord, die eine neue, rund 20 Kilometer lange Leitung umfasst. Diese wird größtenteils unterirdisch verlaufen und wichtige Knotenpunkte verbinden.

Der Betrieb soll schrittweise ab 2036 aufgenommen werden, wobei mögliche Auswirkungen auf Anwohner nicht ausgeschlossen sind. Kapferer unterstrich die technischen Herausforderungen und die Notwendigkeit eines umfassenden Dialogs mit allen Beteiligten, um die Energiewendeprojekte zu unterstützen.

Die geplanten Maßnahmen von 50Hertz sind Teil eines größeren Trends zur Modernisierung der Strominfrastruktur in Deutschland. Angesichts der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien und der Notwendigkeit, die CO2-Emissionen zu reduzieren, sind solche Projekte von entscheidender Bedeutung. Experten sehen in der unterirdischen Verlegung von Stromleitungen eine Möglichkeit, die Landschaft zu schonen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Insgesamt zeigt das Vorhaben von 50Hertz, wie wichtig eine vorausschauende Planung und Investition in die Infrastruktur ist, um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Die unterirdischen Leitungen könnten als Modell für andere Städte dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.

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