WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Äußerungen des US-Finanzministers Scott Bessent werfen ein kritisches Licht auf die aktuelle Geldpolitik der Federal Reserve. In einem Interview mit einem führenden Finanzmedium äußerte Bessent Bedenken über die Zinsstruktur und die Emissionsstrategie der USA, die er als riskant einstuft.

US-Finanzminister Scott Bessent hat sich in einem Interview kritisch zur aktuellen Strategie der Federal Reserve geäußert. Er sieht die derzeitige Zinsstruktur als ein erhebliches Risiko für die Wirtschaft, anstatt als eine Chance. Bessent lehnt eine Ausweitung der Emission langlaufender Staatsanleihen ab, da die Zinssätze momentan zu hoch seien. Er argumentiert, dass die Zeit für eine solche Strategie in den Jahren 2021 oder 2022 gewesen wäre, als die Renditen deutlich niedriger lagen.
Die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen liegen derzeit bei etwa 4,26 %, während zweijährige Anleihen bei 3,73 % rentieren. Trotz seiner früheren Kritik an der Emissionsstrategie von Janet Yellen, die auf kurzlaufende Titel setzte, hat Bessent deren Ansatz weitgehend übernommen. Er begründet dies mit der aktuellen Marktverfassung, die aus seiner Sicht keine zusätzlichen Laufzeitverlängerungen rechtfertigt.
Der Kapitalmarkt spekuliert weiterhin auf ein mögliches Ende des Zinszyklus, während Bessent vorsichtig optimistisch bleibt. Er hält eine parallele Verschiebung der gesamten Zinskurve nach unten für denkbar, sollte die Inflation weiter sinken. Allerdings kritisiert er die Federal Reserve für ihre Zögerlichkeit und Entscheidungslähmung, da sie sich zu sehr auf die Fehler von 2022 konzentriere, anstatt nach vorne zu blicken.
Besonders deutlich äußerte sich Bessent zu möglichen Nachfolgern für den aktuellen Notenbankchef Jerome Powell, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet. Er sprach von zwei Szenarien: Entweder werde im Januar ein neuer Gouverneur für einen 14-Jahres-Sitz nominiert, oder ein aktuelles Fed-Mitglied übernehme den Vorsitz. Powell selbst hat kürzlich offen gelassen, ob er nach Ende seiner Amtszeit weiterhin im Board bleiben möchte.
Insider sehen Christopher Waller, der von Trump ins Gremium berufen wurde, als möglichen Kandidaten. Waller hatte angedeutet, bereits im Sommer erste Zinssenkungen befürworten zu können. Auch Gouverneurin Adriana Kugler, deren Mandat im Januar endet, gilt als Teil der laufenden Personalüberlegungen.
Mit seinen Äußerungen positioniert sich Bessent nicht nur als haushaltspolitischer Pragmatiker, sondern zunehmend als tonangebender Akteur in der geldpolitischen Debatte. Seine Kritik an der Fed und seine Überlegungen zur Nachfolge von Powell könnten die Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung der US-Geldpolitik maßgeblich beeinflussen.

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