US-Notenbank trotzt Trumps Zinssenkungsforderungen

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Notenbank Fed steht unter Druck von Präsident Donald Trump, der vehement Zinssenkungen fordert. Doch die Fed bleibt standhaft und setzt auf Abwarten, um die Auswirkungen der Zollpolitik abzuwägen.

Die US-Notenbank Fed sieht sich in einer schwierigen Lage. Präsident Donald Trump drängt auf Zinssenkungen, um die Wirtschaft anzukurbeln, doch die Fed unter der Leitung von Jerome Powell bleibt vorsichtig. Angesichts der unvorhersehbaren Auswirkungen von Trumps aggressiver Zollpolitik, die Unsicherheit in den Märkten schürt, möchte die Fed keine voreiligen Entscheidungen treffen. Powell betont, dass die Notenbank die Entwicklungen genau beobachten wird, bevor sie über eine Anpassung der Zinssätze entscheidet. Die hohen Zölle, die Trump auf Importe verhängt hat, könnten die Inflation anheizen und das Wirtschaftswachstum bremsen. Dies sind Risiken, die die Fed nicht ignorieren kann. Trotz Trumps Forderungen hält die Fed den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Experten erwarten, dass die Fed frühestens im Herbst eine Änderung der Zinspolitik in Betracht ziehen könnte. Einige Analysten gehen sogar davon aus, dass es in diesem Jahr keine Zinssenkungen geben wird. Trumps Forderungen nach niedrigeren Zinsen zielen darauf ab, die Aktienmärkte zu stützen und die Finanzierungskosten für den Staat zu senken. Doch die Fed sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Inflation zu kontrollieren und die Preisstabilität zu gewährleisten. Die hohen Zinsen sollen die Nachfrage dämpfen und so den Preisanstieg bremsen. Diese Politik kann jedoch das Wirtschaftswachstum verlangsamen, was sich im ersten Quartal bereits in einem unerwarteten Rückgang der US-Wirtschaft gezeigt hat. Trump macht dafür die Wirtschaftspolitik seines Vorgängers verantwortlich, doch Analysten sehen die Ursache eher in den Vorratskäufen der Unternehmen, die sich auf die Zölle vorbereiten. Die Unabhängigkeit der Fed steht auf dem Spiel, wenn sie den Forderungen des Präsidenten nachgeben würde. Powell betont, dass die Arbeit der Fed nicht von Trumps Äußerungen beeinflusst wird. Die Notenbank konzentriert sich darauf, ein Höchstmaß an Beschäftigung und Preisstabilität zu erreichen. Die Spannungen zwischen Trump und Powell sind offensichtlich, und es ist unwahrscheinlich, dass Trump Powell für eine weitere Amtszeit nominiert. Powells Amtszeit endet 2026, und obwohl Trump zeitweise erwogen hat, Powell zu entlassen, gibt es rechtliche Bedenken, die ihn davon abgehalten haben. Auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid hielt sich Powell bei Fragen zu seiner Beziehung zu Trump bedeckt. Er betonte, dass er nie um ein Treffen mit dem Präsidenten gebeten habe und dies auch nicht plane.

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