WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union stehen vor einer entscheidenden Phase, da die USA an ihrem Ultimatum für erhöhte Zölle festhalten.
Die Vereinigten Staaten haben klargestellt, dass sie an ihrem Ultimatum für die Einführung höherer Zölle auf Importe aus der Europäischen Union festhalten werden. Diese Maßnahme droht, die ohnehin angespannten Handelsbeziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten weiter zu belasten. US-Handelsminister Howard Lutnick äußerte sich optimistisch, dass ein Handelsabkommen mit der EU erzielt werden könne, betonte jedoch, dass der Stichtag für die Einführung eines Basistarifs von 30 % feststehe. Er fügte hinzu, dass die Gespräche auch nach diesem Datum fortgesetzt werden könnten, jedoch müssten die Zölle ab dem 1. August gezahlt werden. Die Europäische Union bereitet sich derweil auf mögliche Gegenmaßnahmen vor, sollte es zu den angekündigten Strafzöllen kommen. Lutnick zeigte sich jedoch skeptisch, dass die EU gezielt Produkte wie Boeing-Flugzeuge oder Kentucky Bourbon ins Visier nehmen würde. Die Verhandlungen über ein Handelsabkommen laufen auf Hochtouren, wobei die EU hofft, einen niedrigeren Tarif aushandeln zu können. Die EU strebt ein Abkommen an, das dem mit dem Vereinigten Königreich ähnelt, welches einen Basistarif von 10 % mit bestimmten Ausnahmen für Auto-, Stahl- und Luftfahrteinfuhren umfasst. Doch Analysten bezweifeln zunehmend, dass Brüssel in der Lage sein wird, ein ähnliches Rahmenwerk zu vereinbaren. Ein Grund dafür ist die komplizierte Beziehung zwischen der EU und US-Präsident Donald Trump, der häufig ein unausgeglichenes Handelsverhältnis und unfaire Handelspraktiken beklagt, was die EU jedoch bestreitet. Laut dem Europäischen Rat belief sich der gesamte Handel zwischen der EU und den USA im Jahr 2024 auf 1,68 Billionen Euro. Während die EU im Warenhandel einen Überschuss erzielte, verzeichnete sie im Dienstleistungssektor ein Defizit. Insgesamt hatte der Block im vergangenen Jahr einen Überschuss von rund 50 Milliarden Euro, wenn sowohl Waren als auch Dienstleistungen berücksichtigt werden. Die Financial Times berichtete kürzlich, dass Trump auf einen Mindesttarif von 15 % bis 20 % auf EU-Importe in jedem Abkommen mit dem Block drängt. Der Präsident sei auch bereit, die Zölle im Automobilsektor bei 25 % zu belassen, was insbesondere die deutschen Autoexporteure hart treffen würde. Die scheinbar härtere Haltung des Weißen Hauses gegenüber Brüssel hat die politischen Entscheidungsträger dazu veranlasst, über ihre Reaktion auf einen 30 %igen Tarif nachzudenken, der eine erhebliche Erhöhung gegenüber dem derzeitigen 10 %igen Zoll darstellt, der im April in Kraft trat. Ein EU-Beamter sagte gegenüber CNBC, dass es eine klare Stimmungsänderung hinsichtlich der potenziellen Reaktion des Blocks unter allen EU-Mitgliedstaaten gebe, mit Ausnahme von Ungarn, dessen Führer Viktor Orban ein Verbündeter Trumps ist. Zu den möglichen Gegenmaßnahmen der EU gegen die USA gehören Abgaben auf Importe aus den USA im Wert von 21 Milliarden Euro, die derzeit bis zum 6. August ausgesetzt sind. Die Europäische Kommission hat auch eine zweite Runde potenzieller Zölle vorbereitet, die den Handel im Wert von 72 Milliarden Euro betreffen. Importe von Kleidung bis hin zu landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln könnten betroffen sein. In der Zwischenzeit berichteten das Wall Street Journal und Bloomberg, dass eine zunehmende Anzahl von EU-Mitgliedstaaten ihre Unterstützung für den Einsatz des Anti-Koerzionsinstruments des Blocks signalisiert haben. Dies ist das mächtigste Handelsinstrument der EU, das der Europäischen Kommission weitreichende Befugnisse geben würde, um Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA zu ergreifen.
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