WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Venture Global gewinnt Schiedsverfahren gegen Shell im LNG-Streit. Entscheidung könnte als Präzedenzfall für ähnliche Fälle dienen.

Venture Global hat einen bedeutenden Sieg in einem Schiedsverfahren gegen Shell errungen, das weitreichende Auswirkungen auf die LNG-Industrie haben könnte. Der Streit drehte sich um angebliche Vertragsverletzungen, bei denen Venture Global beschuldigt wurde, Lieferungen aus langfristigen Verträgen zugunsten von Spotmarktverkäufen zu verweigern. Diese Vorwürfe wurden von einem Schiedsgericht der International Chamber of Commerce zurückgewiesen.
Im Mittelpunkt des Konflikts steht das LNG-Terminal Calcasieu Pass in Louisiana. Venture Global hatte “force majeure” erklärt, um Verzögerungen bei der kommerziellen Inbetriebnahme zu rechtfertigen, was von den Kunden als unbegründet angesehen wurde. Die Entscheidung des Schiedsgerichts könnte als Präzedenzfall für ähnliche Streitfälle in der Branche dienen, da mehrere Energieunternehmen, darunter BP und Sinopec, Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe geltend gemacht hatten.
Analysten sehen in der Entscheidung eine Bestätigung für Venture Global, das sich auf Vertragsklauseln beruft, die die Haftung auf 1,6 Milliarden USD begrenzen. Diese Klauseln sind jedoch umstritten, da einige Kunden die Gültigkeit dieser Begrenzung in Frage stellen. Die Aktie von Venture Global reagierte positiv auf die Nachricht und stieg nachbörslich um etwa 6 %, bleibt jedoch unter dem IPO-Preis von Januar.
Shell zeigte sich enttäuscht über den Ausgang des Verfahrens, betonte jedoch die Bedeutung von Vertrauen in langfristige Verträge für Investitionen und nachhaltiges Wachstum im LNG-Markt. Die Entscheidung könnte die Dynamik in der Branche verändern und andere Unternehmen dazu veranlassen, ihre Vertragsstrategien zu überdenken, um sich gegen ähnliche Herausforderungen zu wappnen.

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