BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern den Einzelhandelssektor grundlegend. Vor diesem Hintergrund organisierte die Gewerkschaft ver.di eine Konferenz in Berlin, um die Rolle der Arbeitnehmer in dieser Transformation zu stärken.

Die Konferenz, die am 11. und 12. März in Berlin stattfand, brachte Betriebsräte aus ganz Deutschland zusammen. Vertreter großer Einzelhandelsunternehmen wie Metro, IKEA, Kaufland, Zara, Amazon und H&M diskutierten über die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Beschäftigten. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Arbeitnehmer aktiv in die Gestaltung dieser technologischen Entwicklungen einbezogen werden können.
Silke Zimmer, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands für den Handel, betonte die Notwendigkeit, die Privatsphäre der Arbeitnehmer zu schützen. Sie wies darauf hin, dass technologische Innovationen im Einzelhandel oft ohne Beteiligung der Betriebsräte eingeführt wurden. Dies müsse sich ändern, um die Kontrolle über die Arbeitsbedingungen zu wahren und die Rechte der Beschäftigten zu sichern.
Ein zentrales Thema der Konferenz war der Schutz der Arbeitnehmerdaten. Die Einführung digitaler Werkzeuge könnte zu einer verstärkten Überwachung führen, die alle Interaktionen der Mitarbeiter aufzeichnet. Diese Daten könnten nicht nur zur Kontrolle, sondern auch zur Vorhersage des Verhaltens der Mitarbeiter genutzt werden, was die Gewerkschaftsarbeit erschweren könnte.
Zimmer hob hervor, dass die Mitbestimmung der Betriebsräte bei der Digitalisierung unerlässlich sei. Nur so könnten die Beschäftigten die Prozesse aktiv mitgestalten, anstatt nur mit den Folgen konfrontiert zu werden. Ein Beispiel für erfolgreiche Verhandlungen ist der Digitalisierungs-Tarifvertrag, den ver.di 2022 mit H&M abgeschlossen hat.
In Workshops und Gesprächen mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik setzten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Aspekten der neuen Technologien auseinander. Themen wie Datenschutz, Mitbestimmung und Weiterbildungsmöglichkeiten standen im Fokus. Ziel war es, die Arbeitnehmer zu mobilisieren, um ihre Rechte im digitalen Wandel durchzusetzen.
Mathias Bolton, Leiter des UNI Global Union-Sektors Handel, lobte die Initiative von ver.di. Er betonte, dass Künstliche Intelligenz alle Aspekte des Handels verändere, von der Lieferkette bis zur Logistik und vom Kundensupport bis zu den Erfahrungen in den Geschäften. Die Erkenntnisse der Konferenz sollen mit Gewerkschaften weltweit geteilt werden.
Auch Christy Hoffman, Generalsekretärin der UNI, unterstrich auf dem AI-Aktionsgipfel in Paris die Bedeutung einer arbeitnehmerzentrierten KI. Sie wies darauf hin, dass Mitbestimmung am Arbeitsplatz Ängste abbauen und Risiken minimieren könne. Gewerkschaften hätten bereits erfolgreich über neue Technologien am Arbeitsplatz verhandelt.

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