LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch den Pilz Aspergillus fumigatus, der in Komposthaufen gedeiht, nimmt aufgrund des Klimawandels zu. Experten warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die dieser Pilz mit sich bringt.
Der Pilz Aspergillus fumigatus, der in Komposthaufen besonders gut gedeiht, stellt eine zunehmende Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Diese Bedrohung wird durch den Klimawandel verstärkt, da der Pilz sich an veränderte Umweltbedingungen anpasst und resistent gegen Medikamente wird. Experten warnen, dass dieser Pilz schwere und langanhaltende Gesundheitsprobleme verursachen kann, insbesondere chronische Lungeninfektionen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können.
In Großbritannien erkranken jährlich etwa 4000 Menschen an der schwersten Form der Infektion, der invasiven Aspergillose, die trotz Behandlung mit starken Antimykotika eine Sterblichkeitsrate von bis zu 85 Prozent aufweist. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, doch durch den Klimawandel könnten auch gesunde Menschen betroffen sein, da der Pilz durch Mutationen infektiöser und resistenter gegen Medikamente wird.
Die steigenden Temperaturen in Europa, die durch die Klimakrise verursacht werden, fördern die Verbreitung und das Wachstum von Aspergillus fumigatus. Dies stellt laut einer kürzlich veröffentlichten Studie eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. Die Fähigkeit des Pilzes, sich schnell anzupassen, ist ein wesentlicher Faktor für seine Gefährlichkeit. Die Studie hebt hervor, dass steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse die Anpassung von Pilzpathogenen an neue Klimazonen fördern und somit eine wachsende Bedrohung für die menschliche Gesundheit und die Landwirtschaft darstellen.
Ein weiteres Problem ist die häufige Fehldiagnose chronischer Pilzinfektionen wie der Aspergillus-Bronchitis, was zu Verzögerungen in der Behandlung führt. Viv Goosens, Forschungsmanagerin bei der Wellcome Trust, erklärt, dass dies auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen können die Symptome leicht mit häufigeren Atemwegserkrankungen oder allergischen Reaktionen verwechselt werden. Zum anderen denken Ärzte bei Menschen mit gesundem Immunsystem nicht sofort an Pilzinfektionen, und selbst wenn sie vermutet werden, ist die Bestätigung nicht einfach, da spezielle Tests erforderlich sind, die nicht immer leicht zugänglich sind.
Ein Beispiel für die Herausforderungen bei der Diagnose und Behandlung von Aspergillus-Infektionen ist der Fall von Lisa McNeil, die 14 Jahre lang unter chronischen Brustinfektionen litt, bevor sie schließlich die richtige Diagnose erhielt. Ihre Behandlung mit intensiven Antimykotika war von wechselndem Erfolg geprägt, wobei einige Medikamente aufgrund ihrer Toxizität nur unter strengen Vorsichtsmaßnahmen eingenommen werden konnten.
Die Experten warnen, dass aufgrund der Klimakrise Geschichten wie die von Lisa McNeil häufiger werden könnten. Aspergillus fumigatus ist in Komposthaufen und -säcken weit verbreitet, und wenn der Kompost bewegt wird, können die Sporen leicht in die Luft gelangen. Viv Goosens erklärt, dass Aspergillus-Sporen zwar überall in der Umwelt vorkommen, aber normalerweise keine Infektionen verursachen, da ein gesundes Immunsystem sie effektiv abwehren kann. In Zeiten, in denen unser Immunsystem jedoch geschwächt ist, sei es durch andere Infektionen oder chronische Erkrankungen, können wir anfälliger für Pilzinfektionen werden.
Die Forschung prognostiziert, dass die Verbreitung von Aspergillus fumigatus um 77,5 Prozent zunehmen und potenziell 9 Millionen Menschen in Europa gefährden könnte. Aspergillus flavus, einer der resistentesten Pilze gegen Antimykotika, könnte eine Million Menschen einer schweren und tödlichen Infektion aussetzen. Die Diagnose solcher Pilzinfektionen ist, wie die Experten betonen, keine leichte Aufgabe, und auch die Behandlung gestaltet sich schwierig. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Pilze den Menschen ähnlicher sind als andere Krankheitserreger, was die Entwicklung von Antimykotika ohne toxische Nebenwirkungen erschwert.
Darüber hinaus bedrohen gängige landwirtschaftliche Praktiken die verfügbaren Medikamente, da der Pilz sich schnell anpasst und selbst den fortschrittlichsten Behandlungen widersteht. Die Verbreitung wird durch Globalisierung, Urbanisierung und den intensiven Einsatz von landwirtschaftlichen Fungiziden beschleunigt, die die Resistenz gegen Antimykotika weiter erhöhen. Fungizide werden in der Landwirtschaft weit verbreitet eingesetzt, und viele von ihnen wirken ähnlich wie die entwickelten Antimykotika, was ein großes Problem darstellt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, ist eine bessere Kommunikation zwischen der Landwirtschaft und dem Gesundheitssektor erforderlich, sowie eine stärkere staatliche Aufsicht, um sicherzustellen, dass diese Chemikalien verantwortungsvoll eingesetzt werden. Ein weiteres großes Problem ist, dass so wenig über Pilze bekannt ist und viel mehr Forschung über sie benötigt wird. Pilze sind ein wesentlicher Bestandteil des Lebens auf der Erde, aber wir haben erst einen Bruchteil ihrer Vielfalt identifiziert. Es gibt großes Potenzial, nicht nur zur Behandlung und Vorbeugung von Infektionen, sondern auch zur Entdeckung neuer Medikamente und anderer Durchbrüche. Wir müssen ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken.
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