LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung von Googles neuer KI-Funktion hat bei Verlagen weltweit für Aufregung gesorgt. Viele Medienhäuser berichten von einem Rückgang der Klickzahlen, da Nutzer Antworten direkt aus den KI-generierten Overviews erhalten. Verlage reagieren mit neuen Strategien, um Leser direkt zu binden und ihre Reichweite zu sichern.

Die jüngste Einführung von Googles KI-gestützter Suchfunktion hat bei Verlagen weltweit Besorgnis ausgelöst. Medienhäuser in den USA und Europa beobachten einen deutlichen Rückgang der Klickzahlen, da Nutzer zunehmend Antworten direkt aus den von der KI generierten Zusammenfassungen erhalten, ohne auf die ursprünglichen Quellen zu klicken. Diese Entwicklung stellt eine erhebliche Herausforderung für Verlage dar, die traditionell auf den Traffic von Suchmaschinen angewiesen sind, um ihre Reichweite und Werbeeinnahmen zu sichern.
Studien von Enders Analysis, Pew Research Center und Authoritas zeigen, dass bis zu 80 Prozent der Nutzer bei fast der Hälfte ihrer Suchanfragen nicht mehr auf die ursprünglichen Links klicken. Dies hat zu einem Umdenken in der Verlagsbranche geführt, die nun verstärkt auf alternative Strategien setzt, um ihre Leser direkt zu erreichen. Digitale Abonnements und der Aufbau von Autorenmarken sind dabei zentrale Ansätze, um eine stärkere Bindung zu den Lesern zu schaffen.
Sean Cornwell, CEO von Immediate Media, beschreibt die Situation als einen “klaren Abwärtstrend”, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen könnte. Seine Publikationen wie Radio Times und Good Food setzen verstärkt auf digitale Abonnements und die Stärkung der Autorenmarken, um die Leserbindung zu erhöhen. Auch Reach-Chef Piers North sieht einen fundamentalen Wandel im Such-Ökosystem und plädiert für eine breitere Mischung aus direkten Lesern, Social-Media-Zugriffen und Newsletter-Verbindungen.
In den USA verfolgt People Inc, ehemals Dotdash Meredith, eine ähnliche Strategie. Konzernchef Neil Vogel hat “Google Zero” zur Leitstrategie erklärt und will die Leser direkter an die zahlreichen Titel des Hauses binden. Der Anteil des Traffics aus Google-Suchen ist bereits von 65 Prozent vor fünf Jahren auf rund 30 Prozent gesunken. Google hingegen widerspricht diesen Darstellungen. Laut Liz Reid, Leiterin der Google-Suche, sind die organischen Klicks insgesamt stabil geblieben, auch wenn sich die Verteilung zwischen den einzelnen Webseiten verschoben hat.
Die Verlagsbranche sucht dennoch nach neuen Erlösquellen. Neben Abonnements rücken Konferenzen, Live-Events und Kooperationen in den Vordergrund. Für Sean Cornwell bleibt die Diversifikation entscheidend: “Es geht darum, eine direkte Bindung aufzubauen – über Inhalte, die Nutzer wirklich zurückholen.” Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Verlage zunehmend auf innovative Ansätze setzen müssen, um in einem sich schnell verändernden digitalen Umfeld erfolgreich zu bleiben.

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