Volkswagen plant massive Produktionskürzungen in Deutschland

WOLFSBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Volkswagen steht vor einer umfassenden Umstrukturierung seiner Produktionskapazitäten in Deutschland. Der Automobilriese plant, die Produktion in mehreren seiner deutschen Werke drastisch zu reduzieren, was erhebliche Auswirkungen auf die Belegschaft und die lokale Wirtschaft haben könnte.

Volkswagen, einer der größten Automobilhersteller der Welt, hat angekündigt, seine Produktionskapazitäten in Deutschland erheblich zu reduzieren. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung, die bis 2030 umgesetzt werden soll. Laut internen Berichten plant das Unternehmen, die Zahl der Beschäftigten in Deutschland um rund 35.000 zu reduzieren, während die technische Produktionskapazität um 734.000 Fahrzeuge pro Jahr gesenkt wird.

Besonders betroffen ist das Stammwerk in Wolfsburg, wo die Kapazität um 500.000 Einheiten reduziert werden soll. Diese Maßnahme wird durch die Verlagerung der Golf-Produktion nach Mexiko Ende 2026 unterstützt. Derzeit werden in Wolfsburg jährlich 250.000 Golf- und Golf-Variant-Modelle produziert. Im Gegenzug soll das Werk neue Modelle wie den ID.3 und den Cupra Born erhalten, was eine strategische Neuausrichtung des Produktionsportfolios darstellt.

In Zwickau plant Volkswagen eine Reduzierung um 170.000 Einheiten, was etwa der Hälfte der maximalen Kapazität entspricht. Diese Kürzung wird durch die Verlagerung des ID.3 und des Cupra Born nach Wolfsburg sowie des ID.4 nach Emden erreicht. Die Zukunft des Werkes in Zwickau wird sich auf die Produktion des Audi Q4 konzentrieren, was eine spezialisierte Fertigungslinie erfordert.

Das Werk in Osnabrück steht vor einer ungewissen Zukunft, da es 56.000 Einheiten zur Erreichung der Sparziele beitragen soll. Mit der geplanten Einstellung der Produktion des T-Roc Cabrio bis 2027 gibt es Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch den Rüstungskonzern Rheinmetall, um dort militärische Fahrzeuge zu produzieren.

Interessanterweise bleibt das Werk in Emden von den Kürzungen verschont. Hier wurden im Jahr 2024 etwa 123.000 Fahrzeuge produziert, und es wird erwartet, dass das Werk eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Produktionsstrategie von Volkswagen spielen wird.

Diese Umstrukturierungen sind Teil eines größeren Trends in der Automobilindustrie, der durch die Umstellung auf Elektromobilität und die Notwendigkeit, Kosten zu senken, vorangetrieben wird. Experten sehen in diesen Maßnahmen einen notwendigen Schritt, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, während gleichzeitig die Herausforderungen der Energiewende und der Digitalisierung bewältigt werden müssen.

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