MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz einer angespannten wirtschaftlichen Lage sind die Vorstandsgehälter im Dax im vergangenen Jahr gestiegen. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die bestehenden Ungleichheiten zwischen den Spitzenkräften und den übrigen Mitarbeitern, sowie auf den anhaltenden Gender-Pay-Gap.
Die Gehaltsentwicklung der Dax-Vorstandsmitglieder steht im krassen Gegensatz zur wirtschaftlichen Flaute, die viele Unternehmen im vergangenen Jahr erlebten. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Vorstandsgehälter im Durchschnitt um drei Prozent auf 3,76 Millionen Euro gestiegen sind, ohne dabei die Pensionszusagen zu berücksichtigen. Diese Erhebung, durchgeführt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München, verdeutlicht die Diskrepanz zwischen den Spitzenverdienern und den übrigen Angestellten.
Besonders auffällig ist der Unterschied bei Adidas, wo die Vorstandsmitglieder das 95-fache eines durchschnittlichen Mitarbeiters verdienen. Im Vergleich dazu sind die Unterschiede bei Sartorius und Siemens Energy mit dem Faktor 18 beziehungsweise 13 deutlich geringer. Im Durchschnitt verdienen die Vorstände 41 Mal mehr als ihre Angestellten, was die bestehende Einkommensungleichheit in den Unternehmen unterstreicht.
Ein weiterer Aspekt der Untersuchung ist der Gender-Pay-Gap, der in den Führungsetagen der Dax-Unternehmen weiterhin besteht. Weibliche Vorstandsmitglieder verdienen im Durchschnitt 24 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Ohne die Vorstandsvorsitzenden liegt der Unterschied immer noch bei 12,2 Prozent. Diese Unterschiede werden teilweise durch den geringen Anteil weiblicher Spitzenkräfte erklärt, was auf strukturelle Probleme in der Unternehmensführung hinweist.
Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW, betont, dass die Gehaltsstrukturen der Vorstände zunehmend an den langfristigen Erfolg der Unternehmen gekoppelt sind. Nur ein Drittel der Vergütung wird als fixes Gehalt ausgezahlt, während fast 43 Prozent von langfristigen Erfolgen abhängen. Tüngler fordert, dass auch andere Mitarbeitende am Unternehmenserfolg entsprechend partizipieren sollten, um die Motivation und das Engagement der gesamten Belegschaft zu fördern.
Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass deutsche Vorstände im europäischen Maßstab gut abschneiden, jedoch hinter den Spitzenverdienern aus den USA zurückbleiben. So verdient der Microsoft-Chef Satya Nadella mit 73,1 Millionen Euro deutlich mehr als seine deutschen Kollegen. Diese Unterschiede verdeutlichen die unterschiedlichen Gehaltsstrukturen und -philosophien zwischen den Kontinenten.
Die Diskussion um die Vorstandsgehälter im Dax wird durch die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre weiter angeheizt. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, eine Balance zwischen angemessener Vergütung der Führungskräfte und der Fairness gegenüber ihren Angestellten zu finden. Die Forderung nach mehr Transparenz und einer gerechteren Verteilung der Unternehmensgewinne wird lauter, um die Motivation und das Vertrauen der Belegschaft zu stärken.

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