BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Krankenhausreform in Deutschland steht vor Herausforderungen. Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen warnt vor einer Verschlechterung der Situation kleiner Krankenhäuser auf dem Land. Die schwarz-rote Bundesregierung plant umfangreiche Ausnahmeregelungen, die laut Dahmen zu einem Flickenteppich führen könnten.

Die Krankenhausreform in Deutschland, die ursprünglich von der Ampel-Koalition unter Gesundheitsminister Karl Lauterbach beschlossen wurde, steht vor einer entscheidenden Phase. Die Reform, die Anfang 2025 in Kraft trat, zielt darauf ab, den Finanzdruck auf Krankenhäuser zu mindern und eine stärkere Spezialisierung bei komplexen Eingriffen zu erreichen. Doch die aktuellen Pläne der schwarz-roten Bundesregierung, die Reform nachzubessern, stoßen auf Kritik.
Janosch Dahmen, Gesundheitspolitiker der Grünen, äußerte Bedenken, dass die geplanten Änderungen die Situation der kleinen Grund- und Notfallkrankenhäuser auf dem Land weiter verschlechtern könnten. Im ARD-“Morgenmagazin” warnte er vor einem Flickenteppich, der durch umfangreiche Ausnahmeregelungen entstehen könnte. Diese würden nicht nur die Kosten für Krankenhausausgaben weiter steigen lassen, sondern auch die Qualität der Versorgung senken.
Die Reform sieht vor, das Netz der 1.700 Kliniken in Deutschland zu verkleinern, um eine effizientere und spezialisierte Versorgung zu gewährleisten. Doch nach dem Amtsantritt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken von der CDU einigten sich Bund und Länder darauf, die Reform anzupassen. Warken betonte, dass die Anpassungen notwendig seien, um die Reform alltagstauglich zu machen, insbesondere in ländlichen Regionen.
Eine Erhebung der Unternehmensberatung Roland Berger zeigt, dass die finanzielle Not der Krankenhäuser zunimmt. Im vergangenen Jahr schrieben drei Viertel der Kliniken Verluste, bei öffentlichen Einrichtungen waren es sogar knapp 90 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um die finanzielle Stabilität der Krankenhäuser zu sichern und gleichzeitig die Qualität der medizinischen Versorgung zu gewährleisten.

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