LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz beeindruckender Quartalszahlen und einer optimistischen Prognose für das laufende Quartal erlebte AMD einen Rückgang seiner Aktienkurse. Dies wirft Fragen auf, warum positive Geschäftsergebnisse nicht ausreichten, um die hohen Erwartungen der Investoren zu erfüllen.
Advanced Micro Devices (AMD) hat kürzlich seine Quartalszahlen veröffentlicht, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Trotz dieser positiven Nachrichten sanken die Aktien des Unternehmens um fast 7%. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Aktien in den Monaten vor der Veröffentlichung um fast 80% gestiegen waren. Analysten führen diesen Rückgang auf die hohen Erwartungen und die bereits hohe Bewertung der Aktie zurück.
Ein wesentlicher Faktor für die über den Erwartungen liegenden Umsätze war die Stärke im Gaming-Segment von AMD. Allerdings wurden die Gewinne und Margen durch eine Belastung von 800 Millionen US-Dollar beeinträchtigt, die auf Beschränkungen beim Verkauf von KI-Chips nach China zurückzuführen ist. Diese Einschränkungen haben die Erwartungen an das Unternehmen gedämpft, obwohl es für das dritte Quartal ein Wachstum in allen Geschäftsbereichen prognostiziert hat.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der potenzielle Umsatz aus dem Verkauf des MI308-Chips an China. Dieser Chip wurde speziell für den chinesischen Markt entwickelt, um den Anforderungen der Biden-Ära gerecht zu werden. Obwohl die US-Handelsbehörde die Überprüfung der Exportlizenzen wieder aufgenommen hat, hat AMD die Umsätze aus dem MI308 in seiner Prognose nicht berücksichtigt. Analysten von Bank of America sehen dennoch Potenzial für ein Umsatzwachstum, sollten die Exportlizenzen erteilt werden.
Die Analysten von Wedbush und Citigroup haben ihre Kursziele für AMD angehoben, jedoch bleiben die Bewertungen gemischt. Während Wedbush das Kursziel auf 190 US-Dollar erhöht und eine “Outperform”-Bewertung beibehalten hat, hat Citigroup das Kursziel auf 180 US-Dollar angehoben, jedoch eine “neutrale” Bewertung beibehalten. Dies spiegelt die Unsicherheit wider, die durch die geopolitischen Spannungen und die hohen Erwartungen der Investoren entsteht.
Die Zukunft von AMD hängt stark von der Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China ab. Sollten die Spannungen zunehmen, könnte dies die Umsätze von AMD weiter belasten. Dennoch sehen einige Analysten Potenzial für ein starkes Wachstum, insbesondere wenn die Exportlizenzen für den MI308-Chip erteilt werden. Dies könnte AMD in die Lage versetzen, seine Umsatzerwartungen zu übertreffen und den Aktienkurs zu stabilisieren.
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