LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Welt, die oft von Stress und Verpflichtungen dominiert wird, ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen dazu neigen, nicht nur unangenehme Aufgaben, sondern auch freudige Erlebnisse aufzuschieben. Eine aktuelle Studie beleuchtet dieses Phänomen und zeigt, dass das Warten auf den perfekten Moment, um Freude zu erleben, oft dazu führt, dass dieser Moment nie kommt.

In der Regel verbinden wir Prokrastination mit dem Aufschieben unangenehmer oder langweiliger Aufgaben wie dem Bezahlen von Rechnungen oder dem Erledigen von Hausarbeiten. Doch auch freudige Erlebnisse können aufgeschoben werden, wie das Treffen mit einem alten Freund oder der Besuch eines neuen Restaurants. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift PNAS Nexus veröffentlichte Studie untersucht diese weniger offensichtliche Seite der Prokrastination und zeigt ein überraschendes Muster: Je länger wir etwas Angenehmes aufschieben, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir es weiterhin aufschieben.

Der Autor der Studie, Ed O’Brien, Professor für Verhaltenswissenschaften an der University of Chicago Booth School of Business, vermutet, dass dies mit dem psychologischen Drama zusammenhängt, das wir um das Erlebnis aufbauen. Wir glauben, dass der erste Besuch in einem Lieblingsrestaurant oder das Wiedersehen mit einem Freund nicht verschwendet werden sollte, sondern besonders und bedeutungsvoll sein muss. Diese Erwartungshaltung führt dazu, dass wir auf den perfekten Moment warten, der möglicherweise nie eintritt.

Die Forschung legt nahe, dass wir in eine kognitive Falle tappen, bei der wir viele unmittelbare Freuden verpassen. Ironischerweise haben die Forscher selbst das Projekt zur Prokrastination aufgeschoben, bis die Corona-Pandemie eine unerwartete Gelegenheit bot, das Verhalten der Menschen zu beobachten, als viele Freizeitaktivitäten pausierten. Die Studie befragte 500 Erwachsene, wie lange sie auf bestimmte Aktivitäten verzichten mussten und ob sie diese sofort wieder aufnahmen, sobald es sicher war. Überraschenderweise warteten viele noch länger, selbst als die Möglichkeit bestand, die Aktivität wieder aufzunehmen.

Ein weiteres Experiment zeigte, dass Menschen, die lange keinen Kontakt zu einem Freund hatten, eher dazu neigten, eine langweilige Aufgabe zu wählen, als die Gelegenheit zu nutzen, dem Freund zu schreiben. Diese Verzögerung führte zu einer geringeren Zufriedenheit, da sie die langweilige Aufgabe als weniger erfüllend empfanden. Selbst wenn soziale Ängste oder die Angst vor Zurückweisung ausgeschlossen wurden, hielten die Teilnehmer an ihrem aufschiebenden Verhalten fest.

Warum schieben wir Dinge auf, die uns Freude bereiten? Die neue Forschung deutet darauf hin, dass Menschen angenehme Erlebnisse aufschieben, um den Moment nicht zu verderben. Der Gedanke, dass der gegenwärtige Moment nicht besonders genug ist, um etwas Schönes zu erleben, ist weit verbreitet. Dieses Verhalten wird durch das Phänomen des ‘Occasion-Matching’ verstärkt, bei dem Menschen großen Wert darauf legen, wann und wo sie etwas genießen.

Um diesem Verhalten entgegenzuwirken, schlagen Experten vor, sich der Falle bewusst zu werden und die Reibung zu verringern, indem man positive Erlebnisse einfacher zugänglich macht. Eine weitere Strategie besteht darin, den Begriff des Besonderen neu zu definieren und zu erkennen, dass jeder Moment besonders sein kann, wenn man ihn aus der richtigen Perspektive betrachtet.

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Warum wir Freude aufschieben und wie wir damit aufhören können
Warum wir Freude aufschieben und wie wir damit aufhören können (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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