STOCKDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Autozulieferer Webasto steht vor einer umfassenden Sanierung, die bis 2028 abgeschlossen sein soll. Mit einem Finanzierungspaket von 1,4 Milliarden Euro und einem drastischen Stellenabbau will das Unternehmen zurück in die Gewinnzone. Die Eigentümerfamilien geben vorübergehend die Kontrolle ab, um die Gläubiger zu überzeugen.

Der Autozulieferer Webasto, bekannt für seine Cabrio- und Schiebedächer sowie Standheizungen, befindet sich in einer tiefgreifenden Umstrukturierung. Die wirtschaftliche Flaute und überambitionierte Expansionspläne haben das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage gebracht. Nun wurde ein Sanierungskonzept vorgestellt, das die Verlängerung von Krediten und den Abbau von Arbeitsplätzen beinhaltet.
Webasto erhält von seinen Gläubigern dreieinhalb Jahre Zeit, um die Sanierung abzuschließen. Ein Finanzierungspaket von 1,4 Milliarden Euro, geschnürt mit Banken und großen Autobauern, soll das Unternehmen bis Ende 2028 absichern. Die Eigentümerfamilien Baier und Mey mussten dafür die Kontrolle über die Mehrheit der Anteile vorübergehend abgeben. Während der Sanierung übernehmen die Anwälte Christoph Morgen und Jan Markus Plathner als Treuhänder die Leitung.
In Deutschland werden fast 1000 von 3700 Stellen gestrichen, während im Ausland ein ähnlicher Stellenabbau geplant ist. Der Hauptstandort in Stockdorf bei München bleibt jedoch bestehen. Der Stellenabbau soll 60 Prozent der Einsparungen von 150 Millionen Euro ausmachen, die notwendig sind, um Webasto zurück in die Gewinnzone zu führen.
Die ehrgeizigen Expansionspläne des Unternehmens, insbesondere im Bereich der E-Auto-Batterien und Ladestationen, haben sich als nicht umsetzbar erwiesen. Der Markt für Elektrofahrzeuge hat sich langsamer entwickelt als erwartet, und ein Großauftrag von Ford führte zu erheblichen Verlusten. Für das laufende Jahr wird ein Nettoverlust von rund 200 Millionen Euro erwartet, während der Umsatz bei 4,3 Milliarden Euro liegt. Im kommenden Jahr soll Webasto wieder schwarze Zahlen schreiben, obwohl der Umsatz auf vier Milliarden Euro sinken könnte.
Webasto plant keine Spartenverkäufe, schließt diese jedoch nicht aus, um Schulden abzubauen. Für das Geschäft mit Standheizungen sind alle Optionen offen. Im Bereich der E-Auto-Batterien will sich das Unternehmen auf Hochleistungsaggregate konzentrieren und sucht dafür einen finanzstarken Partner. Bis 2027 soll der Konzern wieder Gewinne ausweisen, und Vorstandschef Jörg Buchheim zeigt sich zuversichtlich, dass dies gelingt.

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