FOSHAN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus China zeigt, dass Jugendliche, die in Armut aufwachsen, weniger an eine gerechte Welt glauben. Die Untersuchung beleuchtet, wie Kindheitserfahrungen langfristig die Weltanschauung prägen können. Forscher fanden heraus, dass Armut in der Kindheit mit einer schwächeren Überzeugung von Gerechtigkeit verbunden ist, während Unvorhersehbarkeit in der Kindheit weniger Einfluss hat.

Eine aktuelle Studie aus China hat aufgedeckt, dass Jugendliche, die in Armut aufwachsen, weniger an eine gerechte Welt glauben. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Langzeitstudie, die Schüler in der Provinz Guangdong über mehrere Jahre hinweg begleitete. Die Forscher Yuqing Jin und Ying Yang untersuchten, wie stressige Kindheitsumgebungen die Entwicklung des Glaubens an eine gerechte Welt im Jugendalter beeinflussen.
Der Glaube an eine gerechte Welt ist das psychologische Konzept, dass Menschen im Allgemeinen das bekommen, was sie verdienen, und verdienen, was sie bekommen. Diese Überzeugung kann eine gewisse Ordnung und Vorhersehbarkeit im Leben bieten und hilft, mit Unsicherheiten umzugehen. Menschen mit einem starken Glauben an eine gerechte Welt neigen dazu, Erfolg als Ergebnis harter Arbeit und Misserfolg als Folge persönlicher Mängel zu interpretieren.
Die Studie ergab, dass Teilnehmer, die höhere Niveaus von Armut in der Kindheit berichteten, tendenziell niedrigere Niveaus des Glaubens an eine gerechte Welt aufwiesen. Interessanterweise war die Unvorhersehbarkeit in der Kindheit nicht konsistent mit einem schwächeren Glauben an eine gerechte Welt verbunden. Die Forscher vermuten, dass die Wahrnehmung von Diskriminierung eine vermittelnde Rolle in dieser Beziehung spielen könnte.
Die Ergebnisse dieser Studie tragen zum Verständnis bei, wie Kindheitsbedingungen spätere Überzeugungen und Einstellungen formen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Kindheitsdaten auf den Erinnerungen der Teilnehmer als Schüler basierten, was Raum für Verzerrungen lässt. Dennoch bietet die Studie wertvolle Einblicke in die langfristigen Auswirkungen von Armut auf die psychologische Entwicklung.

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