LONDON (IT BOLTWISE) – Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, komplexe Probleme zu lösen, ohne dabei perfekt zu sein, ist bemerkenswert. Eine neue Studie von MIT-Forschern beleuchtet, wie Menschen flexible Problemlösungsstrategien wie hierarchisches und gegenfaktisches Denken anwenden, um anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen.

Die menschliche Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, ohne dabei auf Perfektion angewiesen zu sein, ist ein faszinierendes Thema der kognitiven Wissenschaft. Eine aktuelle Studie von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt, wie Menschen flexible Problemlösungsstrategien wie hierarchisches und gegenfaktisches Denken nutzen, um anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen. Diese Strategien ermöglichen es uns, Probleme in handhabbare Teilaufgaben zu zerlegen und Entscheidungen in Echtzeit zu treffen, selbst wenn alle möglichen Optionen nicht gleichzeitig verfolgt werden können.
In der Studie wurden die Teilnehmer gebeten, den Weg eines versteckten Balls durch ein Labyrinth vorherzusagen, wobei sie auf akustische Signale und ihr Gedächtnis angewiesen waren. Da es kognitiv unmöglich ist, alle möglichen Wege gleichzeitig zu verfolgen, zerlegten die Teilnehmer die Aufgabe in Schritte oder revidierten ihre Entscheidungen, wenn sie einen Fehler vermuteten. Computermodelle bestätigten, dass die Wahl der Strategie von der individuellen Gedächtnisstärke und den Anforderungen der Aufgabe abhängt.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen zwei Hauptstrategien anwenden: Hierarchisches Denken, bei dem Aufgaben in Schritte unterteilt werden, und gegenfaktisches Denken, bei dem frühere Entscheidungen revidiert werden. Diese Strategien sind besonders nützlich, wenn das Gedächtnis als unzuverlässig wahrgenommen wird. Interessanterweise zeigten auch neuronale Netzwerke ähnliche Strategien, wenn sie mit Einschränkungen in Bezug auf Gedächtnis und Verfolgung konfrontiert wurden.
Die Ergebnisse der Studie wurden durch ein maschinelles Lernmodell validiert, das trainiert wurde, die Aufgabe zu lösen. Das Modell zeigte, dass es, wenn es mit ähnlichen kognitiven Einschränkungen wie Menschen konfrontiert wurde, ebenfalls hierarchische und gegenfaktische Strategien anwendete. Dies deutet darauf hin, dass Menschen unter den gegebenen Einschränkungen rational handeln.
Die Forscher planen nun, weitere Studien durchzuführen, um zu verstehen, was im Gehirn passiert, wenn diese Strategiewechsel auftreten. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur unser Verständnis der menschlichen Kognition vertiefen, sondern auch die Entwicklung von KI-Systemen beeinflussen, die menschliche Problemlösungsstrategien nachahmen.

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