BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bundesregierung hat ambitionierte Pläne, Deutschland zur führenden Startup-Nation zu machen. Der deutsche Startup-Verband hat dazu ein Positionspapier mit acht konkreten Forderungen vorgelegt. Diese reichen von einem massiven Ausbau des Zukunftsfonds bis hin zu einer neuen EU-Rechtsform, um grenzüberschreitendes Wachstum zu erleichtern.

Die Bundesregierung hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, Deutschland zur führenden Startup-Nation zu entwickeln. Um dies zu erreichen, hat der deutsche Startup-Verband ein umfassendes Positionspapier veröffentlicht, das acht zentrale Forderungen enthält. Diese Vorschläge zielen darauf ab, die Rahmenbedingungen für Startups in Deutschland erheblich zu verbessern und das Land international wettbewerbsfähiger zu machen.
Ein zentraler Punkt des Papiers ist der Ausbau des Zukunftsfonds, der mehr privates Kapital mobilisieren soll. Der Verband fordert steuerliche Anreize und eine reformierte Altersvorsorge, um Investitionen in Wagniskapital zu erleichtern. Christoph Stresing, Geschäftsführer des Verbands, betont die Notwendigkeit von mehr privatem Wachstumskapital, insbesondere für kapitalintensive DeepTech-Startups, um international konkurrenzfähig zu bleiben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung von Diversität als Wirtschaftsfaktor. Der Verband schlägt vor, Gründerinnen gezielt zu unterstützen, unter anderem durch einen Mutterschutz für Selbstständige und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum. Dies soll nicht nur die Gründungsquote von Frauen erhöhen, sondern auch die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft stärken.
Der Abbau von Bürokratie steht ebenfalls im Fokus. Der Verband fordert, dass Gründungen künftig vollständig digital und innerhalb von 24 Stunden möglich sein sollen. Ein zentraler One-Stop-Shop auf Basis der Notarinfrastruktur könnte diesen Prozess erheblich vereinfachen. Dies würde nicht nur den Gründungsprozess beschleunigen, sondern auch die Attraktivität Deutschlands als Standort für Startups erhöhen.
Um Fachkräfte zu sichern und zu halten, müssen Visa- und Anerkennungsverfahren vereinfacht und digitalisiert werden. Der Verband fordert zudem Verbesserungen bei der Mitarbeiterbeteiligung, um Talente langfristig zu binden. Dies ist besonders wichtig, da der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für Startups darstellt.
Die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen ist ein weiterer zentraler Punkt. Die konsequente Anwendung des Digital Markets Act soll Dominanzstrukturen aufbrechen und marktverzerrendem Verhalten entgegenwirken. Dies ist besonders relevant in Bereichen wie großen Sprachmodellen und Cloud-Diensten, wo wenige Anbieter den Markt dominieren.
Der Transfer von Forschung in Gründungen soll erleichtert werden, indem Ausgründungen aus Hochschulen und Instituten vereinfacht werden. Dazu braucht es Anreize für Spin-Offs und eine schlanke IP-Strategie mit verbindlichen Fristen für Schutzrechte. Dies könnte die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft erheblich steigern.
Einheitliche Gründungsregeln in Europa sind überfällig, so der Verband. Eine neue EU-Gesellschaftsform könnte grenzüberschreitendes Wachstum erleichtern und die europäische Startup-Landschaft stärken. Dies würde nicht nur den Binnenmarkt fördern, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Startups erhöhen.
Schließlich betont der Verband die Bedeutung von KI und DeepTech für die globale Wettbewerbsfähigkeit. Der Staat sollte hier stärker als Ankerkunde auftreten, etwa durch eine innovationsorientierte öffentliche Beschaffung. Dies könnte die Entwicklung und Anwendung von Schlüsseltechnologien in Deutschland maßgeblich vorantreiben.

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