GENF / LONDON (IT BOLTWISE) – Unser Gedächtnis ist ein faszinierendes Werkzeug, das uns hilft, die Gegenwart zu verstehen, indem es vergangene Erfahrungen abruft. Doch wie entscheidet es, ob es sich auf oberflächliche Ähnlichkeiten oder tiefere konzeptionelle Verbindungen stützt? Eine neue Studie der Universität Genf beleuchtet diese Frage und zeigt, dass unser Gedächtnis strukturelle, abstrakte Verbindungen bevorzugt, wenn eine vertraute mentale Kategorie vorhanden ist.
Die Fähigkeit unseres Gedächtnisses, vergangene Erfahrungen abzurufen, ist entscheidend für unser Verständnis der Gegenwart. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität Genf hat gezeigt, dass unser Gedächtnis dazu neigt, strukturelle Ähnlichkeiten zu bevorzugen, wenn es auf vertraute mentale Kategorien wie Ausreden oder Konflikte zurückgreifen kann. Diese Erkenntnis könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie wir Lernen und Wissenstransfer in Bildungseinrichtungen fördern.
Wenn keine solche Kategorie vorhanden ist, neigt das Gedächtnis dazu, sich auf oberflächliche Hinweise zu verlassen. Dies bedeutet, dass in Abwesenheit einer vertrauten Kategorie, wie sie in der Studie beschrieben wird, das Gedächtnis auf einfachere, oberflächliche Merkmale zurückgreift, um Erinnerungen zu aktivieren. Diese Erkenntnis könnte dazu beitragen, Lehrstrategien zu entwickeln, die das konzeptionelle Denken fördern und den Wissenstransfer bei Schülern verbessern.
Die Forschungsergebnisse der Universität Genf, die in der Fachzeitschrift Wiley Interdisciplinary Reviews: Cognitive Science veröffentlicht wurden, basieren auf der Analyse von rund hundert Studien über Gedächtnismechanismen. Diese umfassende Literaturübersicht hat es den Forschern ermöglicht, konsistente Muster zu identifizieren und ein psychologisches Modell zu entwickeln, das erklärt, in welchen Kontexten das Gedächtnis eine Art von Hinweis gegenüber einer anderen bevorzugt.
Ein bekanntes Beispiel für die Tendenz unseres Gehirns, gegenwärtige Situationen mit vergangenen Erfahrungen zu verbinden, ist Prousts berühmte ‘Madeleine’. Diese zeigt, wie sensorische Eindrücke, auch als oberflächliche Ähnlichkeiten bekannt, eine Erinnerung wieder zum Leben erwecken können. Doch die Studie der Universität Genf hebt hervor, dass abstrakte Hinweise, wie ähnliche Handlungen oder Absichten, manchmal Vorrang haben und die Gedächtnisabrufung leiten können.
Die praktischen Implikationen dieser Ergebnisse sind vielfältig. In Bildungseinrichtungen könnte das Verständnis dieser Mechanismen dazu beitragen, Lehrmethoden zu entwickeln, die den Schülern helfen, Konzepte besser zu verstehen und auf neue, oberflächlich unterschiedliche Beispiele anzuwenden. Dies könnte insbesondere in Fächern wie Mathematik von Bedeutung sein, wo Schüler oft Schwierigkeiten haben, das Gelernte auf neue Kontexte zu übertragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung der Universität Genf einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Gedächtnismechanismen leistet und neue Möglichkeiten für die Förderung des konzeptionellen Lernens eröffnet. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Lehrstrategien zu entwickeln, die Schülern helfen, tiefere konzeptionelle Verbindungen zu knüpfen und ihr Wissen effektiver zu nutzen.
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