BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Wohnungsbau in Deutschland steht vor einer tiefen Krise. Branchenexperten warnen vor einem weiteren Rückgang der Neubauzahlen, während die Bundesregierung aufgefordert wird, ihre Versprechen einzuhalten und den Wohnungsbau stärker zu fördern. Trotz geplanter Investitionen bleibt die Unterstützung für sozialen Wohnungsbau unzureichend.

Der Wohnungsbau in Deutschland steht vor einer erheblichen Herausforderung. Das größte Bündnis der Bau- und Immobilienwirtschaft des Landes hat Alarm geschlagen und warnt vor einem weiteren Rückgang der Neubauzahlen. Die Branche rechnet mit einem Minus von fast 50.000 Wohnungen, was die Gesamtzahl der Neubauten auf nur noch etwa 200.000 reduzieren würde. Diese Entwicklung steht im krassen Gegensatz zu den Versprechungen der Bundesregierung, die einen sogenannten ‘Wohnungsbau-Turbo’ angekündigt hatte.
Die Kritik richtet sich vor allem an die schwarz-rote Koalition, die es bisher nicht geschafft hat, ihre Versprechen in die Tat umzusetzen. Ein Forderungskatalog, der an Parlamentarier und die Bundesregierung gerichtet ist, soll nun Abhilfe schaffen. Die Hauptforderung: Der Staat muss den sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau sowie die Bildung von Wohneigentum deutlich stärker fördern. Der aktuelle Etat des Bundesbauministeriums, der nur um 226 Millionen Euro steigen soll, reicht bei weitem nicht aus, um die notwendigen Maßnahmen zu finanzieren.
Ein Lichtblick ist die geplante Erhöhung der Mittel für den Neubau von Sozialwohnungen um 500 Millionen Euro. Doch auch diese Summe wird als unzureichend angesehen, da mehr Sozialwohnungen aus dem Markt fallen, als neue gebaut werden. In den 1980er Jahren gab es in der alten Bundesrepublik noch vier Millionen Sozialwohnungen, heute sind es in ganz Deutschland weniger als 1,1 Millionen. Die Talfahrt des Sozialwohnungsbestands wird sich voraussichtlich fortsetzen, wenn nicht entschieden gegengesteuert wird.
Um den Wohnungsbau anzukurbeln, fordert das Bündnis eine gründliche Überarbeitung der Förderpraxis des Bundes. Die staatliche Förderbank KfW soll ihre Programme umbauen, um sie praxisnaher und zugänglicher zu gestalten. Zudem wird eine gezielte Schwerpunktförderung in Regionen mit angespannten Wohnungsmärkten vorgeschlagen. Steueranreize und Unterstützung für Mieter, die in Wohneigentum umsteigen wollen, könnten ebenfalls helfen, den Wohnungsbau zu beleben.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Senkung der Baukosten. Diese dürfen nicht weiter durch Gesetze und Verordnungen in die Höhe getrieben werden. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis muss im Fokus politischer Entscheidungen stehen. Die Harmonisierung der Landesbauordnungen und die Weiterentwicklung der Musterbauordnung könnten dazu beitragen, Planungen und Genehmigungen zu beschleunigen. Schließlich ist auch die Bereitstellung von bezahlbarem Bauland durch den Bund ein entscheidender Faktor, um den dringend benötigten Wohnungsneubau zu ermöglichen.

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