BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Abhängigkeit von ausländischen Anbietern im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sorgt in Deutschland für zunehmende Besorgnis. Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass die Deutschen verstärkt auf KI-Anwendungen setzen, jedoch gleichzeitig die Dominanz von US-amerikanischen und chinesischen Unternehmen kritisch sehen.
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz hat in Deutschland in den letzten Jahren rasant zugenommen. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom verwenden mittlerweile zwei Drittel der Deutschen ab 16 Jahren zumindest gelegentlich generative KI. Diese Entwicklung zeigt, dass KI-Anwendungen immer mehr in den Alltag der Menschen integriert werden. Doch mit der steigenden Nutzung wächst auch die Sorge über die Abhängigkeit von ausländischen Anbietern, insbesondere aus den USA und China.
Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass 68 Prozent der Befragten Deutschland als zu stark abhängig von den USA und China im Bereich der KI sehen. Diese Abhängigkeit wird als problematisch wahrgenommen, da sie die technologische Souveränität Deutschlands gefährden könnte. Mehr als die Hälfte der Befragten fordert daher von der neuen Bundesregierung, die Regulierung zu lockern und KI zu einem zentralen Bestandteil der Wirtschaftspolitik zu machen.
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betont die Notwendigkeit, schnell die Voraussetzungen für eine souveräne deutsche und europäische KI-Industrie zu schaffen. Er schlägt vor, mindestens zehn Milliarden Euro aus dem Sondervermögen des Bundes in den nächsten fünf Jahren in den KI-Standort zu investieren. Diese Investitionen sollen nicht nur die technologische Unabhängigkeit fördern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im globalen KI-Markt stärken.
Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die Konzentration auf wenige große Anbieter. Derzeit beschränkt sich die Nutzung von generativer KI in Deutschland fast ausschließlich auf die Produkte von OpenAI, Microsoft und Google. Andere Anbieter wie Anthropic oder Perplexity spielen bisher nur eine untergeordnete Rolle. Diese Konzentration auf wenige Anbieter verstärkt die Abhängigkeit und erschwert den Markteintritt neuer, innovativer Unternehmen.
Um die technologische Eigenständigkeit zu fördern, fordert der Digitalverband neben Investitionen in Rechenzentren auch die Einführung eines Pflichtfachs Informatik an Schulen sowie KI-Weiterbildungen für Beschäftigte. Zudem soll der europäische “AI Act” und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) innovationsfreundlich ausgestaltet werden, um den Wettbewerb nicht zu behindern.
Die Herkunft der KI-Anbieter spielt für viele Deutsche eine entscheidende Rolle bei der Nutzung von KI-Programmen. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass das Herkunftsland ausschlaggebend dafür ist, ob sie ein KI-Programm nutzen. Diese Präferenz zeigt, dass neben der Funktionalität auch das Vertrauen in die Anbieter eine wichtige Rolle spielt.
Die Diskussion um die Abhängigkeit von ausländischen KI-Anbietern ist nicht neu, gewinnt jedoch angesichts der zunehmenden Bedeutung von KI in der Wirtschaft und im Alltag an Dringlichkeit. Die Forderung nach mehr Unabhängigkeit und technologischer Souveränität wird in den kommenden Jahren sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen.
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