LOS ANGELES / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass schwere Lebererkrankungen bei Amerikanern, die regelmäßig Alkohol konsumieren, zunehmen, selbst wenn der Alkoholkonsum nicht gestiegen ist.
Eine aktuelle Studie von Keck Medicine der USC hat ergeben, dass schwere Lebererkrankungen bei Amerikanern, die regelmäßig Alkohol konsumieren, zunehmen. Interessanterweise ist dies nicht auf einen Anstieg des Alkoholkonsums zurückzuführen, sondern auf eine höhere Krankheitsrate unter den Konsumenten. In den letzten zwei Jahrzehnten stieg der Anteil der starken Trinker mit fortgeschrittener Lebervernarbung von 1,8 % auf 4,3 %.
Besonders betroffen sind Frauen, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wie Adipositas oder Diabetes. Die Studie, die im Journal Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Risikofaktoren für Lebererkrankungen komplexer geworden sind. Dr. Brian P. Lee, der leitende Autor der Studie, betont, dass diese Erkenntnisse das Bewusstsein und Verhalten der Patienten erheblich verändern könnten.
Die Forscher analysierten nationale Gesundheitsdaten von über 44.000 Erwachsenen, die zwischen 1999 und 2020 im Rahmen der NHANES-Studie befragt wurden. Von diesen waren 2.474 Personen als starke Trinker eingestuft, basierend auf den Kriterien des National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism. Die Ergebnisse zeigen einen mehr als zweifachen Anstieg der signifikanten Leberfibrose, einer Erkrankung, bei der gesundes Lebergewebe durch steifes, faseriges Gewebe ersetzt wird.
Besonders alarmierend ist, dass viele Menschen keine Symptome bemerken, bis die Krankheit weit fortgeschritten ist. Dr. Lee weist darauf hin, dass Lebererkrankungen oft „stille“ Krankheiten sind, die erst spät erkannt werden. Die gesundheitlichen Profile der starken Trinker haben sich im Laufe der Zeit verändert, wobei der Anteil derjenigen mit metabolischem Syndrom von 26 % auf fast 38 % gestiegen ist.
Diese Veränderungen in der Demografie der Trinker, einschließlich eines Anstiegs bei Frauen und ethnischen Minderheiten, die bekanntermaßen empfindlicher auf Alkohol reagieren, werfen Fragen auf. Dr. Sammy Saab von der UCLA, der nicht an der Studie beteiligt war, vermutet, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten, wie die Art der konsumierten Getränke oder kulturelle Veränderungen im Trinkverhalten.
Die Studie wirft die Frage auf, ob die derzeitige Definition von starkem Alkoholkonsum in den USA zu großzügig ist. Im Vergleich zu anderen Ländern, wie Kanada, das maximal zwei Drinks pro Woche empfiehlt, könnten die US-Standards überdacht werden. Dr. Lee hofft, dass die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, effektivere Screening-Methoden für die Früherkennung zu entwickeln.
Die Erkenntnisse aus dieser Studie sind ein Weckruf für Forscher und Kliniker, die Zunahme alkoholbedingter Lebererkrankungen besser zu verstehen und Maßnahmen zu deren Eindämmung zu entwickeln.

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