STOCKHOLM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geopolitischen Spannungen in Europa haben zu einer signifikanten Aufrüstung geführt, die sich in den jüngsten Berichten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri widerspiegelt. Der russische Angriff auf die Ukraine und die Unsicherheiten in der US-Außenpolitik unter Donald Trump haben die europäischen Staaten dazu veranlasst, ihre Verteidigungsausgaben drastisch zu erhöhen.
Die jüngsten Entwicklungen in der europäischen Sicherheitslandschaft haben zu einer bemerkenswerten Zunahme der Rüstungsausgaben geführt. Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri haben die europäischen Länder ihre Importe schwerer Rüstungsgüter wie Kampfjets, Panzer und U-Boote im Vergleich der letzten beiden Fünfjahreszeiträume um 155 Prozent gesteigert. Diese Aufrüstung ist eine direkte Reaktion auf die Bedrohung durch Russland und die Unsicherheiten in der US-Außenpolitik, insbesondere unter der Präsidentschaft von Donald Trump.
Während das globale Volumen der Rüstungseinfuhren um 0,6 Prozent gesunken ist, zeigt sich in Europa ein gegenteiliger Trend. Die europäischen Staaten haben ihre Verteidigungsausgaben erhöht, um auf die wahrgenommene Bedrohung durch Russland zu reagieren. Diese Entwicklung wird durch die Sipri-Daten untermauert, die einen signifikanten Anstieg der Rüstungseinfuhren in Europa belegen.
Ein besonders auffälliges Beispiel für die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf den Rüstungshandel ist die Ukraine selbst. Das Land hat sich zum größten Waffenimporteur der Welt entwickelt, mit einem Anteil von 8,8 Prozent an den weltweiten Waffeneinfuhren. Vor dem russischen Einmarsch im Februar 2022 importierte die Ukraine nur wenige schwere Waffen, doch in den Jahren 2023 und 2024 war sie der größte Rüstungsimporteur weltweit. Die Hauptlieferanten waren die USA, Deutschland und Polen.
Auf der anderen Seite hat Russland einen deutlichen Rückgang seiner Rüstungsexporte verzeichnet. Der Anteil Russlands an den weltweiten Rüstungsexporten ist von 21 Prozent auf 7,8 Prozent gesunken. Dies ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Waffen für den eigenen Krieg gegen die Ukraine zu verwenden, sowie auf die Handelssanktionen, die den Export russischer Rüstungsgüter erschweren.
Die europäische Aufrüstung ist jedoch nicht nur eine Reaktion auf den Ukraine-Krieg. Auch die politischen Veränderungen in den USA haben dazu beigetragen. Bereits in seiner ersten Amtszeit forderte Präsident Trump die europäischen NATO-Partner auf, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Viele europäische Länder haben darauf reagiert und ihre Rüstungseinfuhren mehr als verdoppelt.
Die transatlantischen Beziehungen haben sich seit Trumps erneutem Wahlsieg Ende 2024 weiter verschlechtert, was Europa dazu veranlasst hat, seine Abhängigkeit von den USA zu überdenken. Dennoch stammen 64 Prozent der Rüstungseinfuhren der europäischen NATO-Länder aus den USA. Die europäischen Staaten haben Schritte unternommen, um ihre Abhängigkeit zu verringern und die europäische Rüstungsindustrie zu stärken.
Die USA bleiben jedoch der dominierende Akteur auf dem Rüstungsmarkt, insbesondere bei der Produktion von Kampfflugzeugen. Zwischen 2020 und 2024 exportierten sie Rüstungsgüter in 107 Staaten und steigerten ihren weltweiten Exportanteil auf 43 Prozent. Frankreich, Russland, China und Deutschland folgen mit deutlichem Abstand.
Deutschland, der fünftgrößte Waffenexporteur der Welt, hat seinen Anteil an den globalen Exporten leicht reduziert. Ein Drittel der deutschen Waffenlieferungen ging an Staaten im Nahen Osten und an europäische Länder, darunter die Ukraine. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit eines restriktiven deutschen Rüstungsexportkontrollgesetzes, das jedoch noch nicht umgesetzt wurde.
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