Luftverschmutzung beeinträchtigt Sprachfähigkeiten älterer Menschen

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen, insbesondere ihre Sprachfähigkeiten, beeinträchtigen kann.

Eine aktuelle Studie aus England legt nahe, dass ältere Menschen, die in stark verschmutzten Gebieten leben, signifikante Einbußen in ihren kognitiven Fähigkeiten, insbesondere in sprachbasierten Aufgaben, erleiden. Die Untersuchung, die von Forschern des University College London (UCL) durchgeführt wurde, zeigt, dass die Exposition gegenüber Stickstoffdioxid (NO₂) und Feinstaub (PM2.5) mit niedrigeren Ergebnissen in kognitiven Tests verbunden ist.

Die Forscher analysierten Daten von über 1.100 älteren Erwachsenen, die an einem kognitiven Bewertungsprotokoll teilnahmen. Dabei wurde festgestellt, dass diejenigen, die in den am stärksten verschmutzten Gebieten lebten, besonders schlecht in sprachlichen Aufgaben abschnitten. Dies deutet darauf hin, dass bestimmte Hirnregionen, wie der für die Sprachverarbeitung wichtige Temporallappen, durch Luftverschmutzung beeinträchtigt werden könnten.

Die Quellen der Verschmutzung, wie Emissionen aus der Industrie, dem Hausheizen und der Verbrennung fossiler Brennstoffe, wurden als besonders schädlich für die Sprachleistung identifiziert. Die Studie hebt hervor, dass die Luftverschmutzung nicht nur die Lungen und das Herz, sondern auch die Gehirngesundheit beeinträchtigen kann, insbesondere bei langfristiger Exposition.

Dr. Giorgio Di Gessa, der Hauptautor der Studie, betont die Notwendigkeit strengerer Luftqualitätsvorschriften, um die alternde Bevölkerung vor kognitivem Verfall zu schützen. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung von Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung, um die kognitive Gesundheit zu fördern.

Die Studie weist jedoch auch auf einige Einschränkungen hin, wie die begrenzte Dauer der Luftverschmutzungsdaten und die geografische Begrenzung auf England. Dennoch bietet sie wertvolle Einblicke in die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die kognitive Gesundheit und fordert weitere Forschung, um die genauen Mechanismen zu verstehen.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass die Reduzierung der Luftverschmutzung nicht nur ökologische, sondern auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, politische Maßnahmen zu beeinflussen und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung zu schärfen.

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