MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Anzeichen von Autismus bereits im Alter von neun Monaten erkennbar sein könnten, lange bevor die übliche Diagnosezeit von drei bis fünf Jahren erreicht ist.

Die Entdeckung, dass Anzeichen von Autismus bereits im Säuglingsalter erkennbar sein könnten, stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Früherkennung dar. Forscher der University of Missouri Columbia haben herausgefunden, dass bestimmte Verhaltensweisen, die von Eltern bei ihren neun Monate alten Babys beobachtet werden, auf ein erhöhtes Risiko für autismusbezogene Merkmale hinweisen könnten. Diese Verhaltensweisen umfassen unter anderem Unruhe, Anpassungsschwierigkeiten und Entwicklungsverzögerungen.
Die Bedeutung der elterlichen Beobachtungen wird durch diese Studie unterstrichen. Eltern sind oft die ersten, die subtile Veränderungen oder Auffälligkeiten im Verhalten ihrer Kinder bemerken. Diese Erkenntnisse könnten in Zukunft dazu beitragen, neue Screening-Tools zu entwickeln, die auf maschinellem Lernen basieren und in der Lage sind, frühzeitig auf mögliche Entwicklungsstörungen hinzuweisen.
Die Forscher, darunter Erin Andres und Stephen Sheinkopf, haben in ihrer Studie Eltern von neun Monate alten Säuglingen befragt. Diese beantworteten Fragen zu den Temperamenten und Anpassungsfähigkeiten ihrer Kinder. Ein Jahr später wurde ein Autismus-Screening durchgeführt, das Kommunikationsfähigkeiten und sensorische Empfindlichkeiten bewertete. Die Ergebnisse zeigten, dass Babys, die im Alter von neun Monaten als unruhig und schwer anpassbar beschrieben wurden, mit höherer Wahrscheinlichkeit autismusähnliche Merkmale aufwiesen.
Obwohl es noch zu früh ist, um zu sagen, ob diese frühen Anzeichen zu einer formalen Autismusdiagnose führen, könnten sie helfen, Kinder zu identifizieren, die von frühzeitigen Interventionen profitieren könnten. Dies könnte auch Kinderärzten ein wertvolles Instrument an die Hand geben, um die Entwicklung von Säuglingen besser zu beurteilen und gezielte Unterstützung anzubieten.
Die Forschung könnte auch die Entwicklung von Algorithmen für elektronische Krankenakten vorantreiben, die Kinder mit erhöhtem Risiko für Autismus oder andere Entwicklungsunterschiede identifizieren. Dies würde sicherstellen, dass betroffene Kinder die notwendige Unterstützung erhalten, um ihre Sprach- und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.
Erin Andres, eine Postdoktorandin am Thompson Center, betont die Relevanz dieser Forschung. Sie berichtet, dass Eltern oft von ihren Erfahrungen mit Ärzten erzählen, wenn es um das Verhalten ihrer Säuglinge geht. Diese Forschung könnte dazu beitragen, dass solche Merkmale früher erkannt und gemessen werden.
Die Studie zeigt, dass die elterliche Intuition und Beobachtungsgabe eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Entwicklungsstörungen spielen kann. Dies könnte nicht nur die Diagnostik verbessern, sondern auch die Grundlage für frühzeitige und gezielte Interventionen schaffen, die den betroffenen Kindern helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten.

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