MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die neuesten Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft zeigen, dass Dopamin eine entscheidende Rolle bei der Überwindung von Angst spielt. Forscher der MIT haben herausgefunden, dass die Freisetzung von Dopamin entlang spezifischer neuronaler Pfade im Gehirn nicht nur zur Unterdrückung von Angst beiträgt, sondern auch einen positiven Lernprozess anstößt, der zur Extinktion von Furcht führt.
Die Rolle von Dopamin im Gehirn ist vielfältig und komplex. Eine neue Studie der MIT-Neurowissenschaftler hat nun gezeigt, dass Dopamin eine zentrale Funktion bei der Extinktion von Angst hat. Diese Erkenntnis könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) haben. Die Forscher fanden heraus, dass Dopamin aus dem ventralen Tegmentum-Bereich (VTA) des Gehirns freigesetzt wird und spezifische Neuronen in der Amygdala aktiviert, die mit Belohnung assoziiert sind. Diese Aktivierung führt zu einem positiven Lernprozess, der die ursprüngliche Angst überwindet.
In früheren Studien hatte das Team um Susumu Tonegawa bereits gezeigt, dass das Lernen von Angst und das anschließende Verlernen ein Wettstreit zwischen verschiedenen Zellpopulationen in der Amygdala ist. Wenn eine Maus lernt, dass ein Ort gefährlich ist, weil sie dort einen kleinen Stromschlag erhält, wird diese Angst in Neuronen im anterioren Teil der basolateralen Amygdala (aBLA) kodiert. Wenn die Maus dann lernt, dass der Ort nicht mehr gefährlich ist, weil der Stromschlag ausbleibt, kodieren Neuronen im posterioren Teil der basolateralen Amygdala (pBLA) eine neue Extinktions-Erinnerung.
Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass Dopamin eine entscheidende Rolle bei diesem Prozess spielt. Die Forscher konnten nachweisen, dass Dopamin spezifische Neuronen in der Amygdala aktiviert, die mit Belohnung assoziiert sind. Diese Neuronen treiben die Extinktion von Angst voran, indem sie die ursprüngliche Angst-Erinnerung überschreiben. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten für die Behandlung von Angststörungen, da sie einen präzisen neuronalen Mechanismus identifiziert, der gezielt therapeutisch genutzt werden könnte.
Die Studie zeigt auch, dass die Aktivierung von Dopamin-Rezeptoren in den pBLA-Neuronen die Extinktion von Angst beschleunigt, während die Hemmung dieser Rezeptoren den Prozess verlangsamt. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, neue Therapien zu entwickeln, die auf die spezifischen neuronalen Pfade abzielen, die an der Extinktion von Angst beteiligt sind. Dies könnte insbesondere für die Behandlung von PTSD von Bedeutung sein, einer Erkrankung, bei der die Extinktion von Angst oft gestört ist.
Die Forscher betonen jedoch, dass die Extinktion von Angst ein komplexer Prozess ist, der im gesamten Gehirn stattfindet und nicht nur auf diesen einen neuronalen Pfad beschränkt ist. Dennoch bietet die Identifizierung dieses spezifischen Mechanismus einen wichtigen Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Therapien. Die Studie wurde von der RIKEN Center for Brain Science, dem Howard Hughes Medical Institute und der Picower Institute for Learning and Memory unterstützt.
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