MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Forschung zu Alzheimer schreitet voran, und mit ihr die Möglichkeit für gesunde Probanden, ihr Risiko für die Entwicklung von Alzheimer-Demenz zu erfahren. Doch obwohl viele Menschen angeben, diese Informationen erhalten zu wollen, zeigt sich in der Praxis ein anderes Bild.

Die Fortschritte in der Alzheimer-Forschung eröffnen neue Möglichkeiten, das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer-Demenz zu bestimmen. Doch trotz des theoretischen Interesses vieler Menschen, diese Informationen zu erhalten, zeigt sich in der Praxis eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Eine Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis hat untersucht, wie sich gesunde Forschungsteilnehmer entscheiden, wenn sie die Möglichkeit haben, ihr persönliches Risiko zu erfahren.

Die Studie, veröffentlicht in JAMA Network Open, zeigt, dass viele Teilnehmer, die ursprünglich angaben, ihr Risiko wissen zu wollen, letztlich darauf verzichteten, als die Möglichkeit tatsächlich bestand. Diese Erkenntnisse könnten Forschern helfen, Studien so zu gestalten, dass sie den Teilnehmern die Wahl lassen, ohne sie zu einer Entscheidung zu drängen.

Jessica Mozersky, Ph.D., eine der leitenden Forscherinnen, betont die Bedeutung der Freiwilligkeit in solchen sensiblen Fällen. Die Möglichkeit, das Risiko für eine unheilbare Krankheit wie Alzheimer zu erfahren, sollte immer mit der Option verbunden sein, es nicht zu wissen. Dies ist besonders wichtig, da es derzeit keine medizinischen Interventionen gibt, die das Risiko verringern könnten.

Die ethischen Bedenken, die mit der Rückgabe solcher Testergebnisse verbunden sind, sind nicht neu. Die National Academies of Sciences, Engineering and Medicine empfehlen, dass Studien die Möglichkeit bieten sollten, Testergebnisse zurückzugeben, selbst wenn diese nicht direkt genutzt werden können. Doch die psychologischen Auswirkungen, die solche Informationen auf die Teilnehmer haben können, sind erheblich.

Die Studie von Mozersky und ihrem Team konzentrierte sich auf kognitiv normale Freiwillige, die sich einer Reihe von Tests unterzogen, darunter genetische Tests und Gehirnscans. Obwohl viele Teilnehmer ursprünglich angaben, ihr Risiko wissen zu wollen, entschieden sich letztlich nur 60% derjenigen, denen die Ergebnisse angeboten wurden, diese tatsächlich zu erhalten.

Besonders auffällig war, dass Teilnehmer mit einer familiären Vorgeschichte von Alzheimer und solche, die sich als Afroamerikaner identifizierten, häufiger darauf verzichteten, die Ergebnisse zu erfahren. Die Gründe dafür waren vielfältig: Einige befürchteten, dass das Wissen eine Belastung für sie oder ihre Familien darstellen könnte, während andere angaben, dass sie sich bereits auf die Möglichkeit der Krankheit vorbereitet hätten.

Ein weiterer entscheidender Faktor war das Fehlen präventiver Behandlungsmöglichkeiten. Viele Teilnehmer gaben an, dass sie ihre Meinung ändern könnten, wenn eine wirksame Behandlung verfügbar wäre. Die Ergebnisse der Studie sind nur im Rahmen von Forschungsprojekten verfügbar und werden nicht in die medizinischen Akten der Teilnehmer aufgenommen, es sei denn, diese teilen sie mit ihrem Arzt.

Die Forscher planen, ihre Untersuchungen fortzusetzen, um die komplexen Fragen rund um die Rückgabe von Forschungsergebnissen weiter zu erforschen. Dies wird besonders wichtig, da es immer häufiger vorkommt, dass Teilnehmer ihre Ergebnisse erhalten, selbst wenn diese noch nicht direkt genutzt werden können.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Alzheimer-Risiko: Viele wollen Antworten, aber weniger entscheiden sich für die Wahrheit
Alzheimer-Risiko: Viele wollen Antworten, aber weniger entscheiden sich für die Wahrheit (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
65 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
131 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Alzheimer-Risiko: Viele wollen Antworten, aber weniger entscheiden sich für die Wahrheit".
Stichwörter Alzheimer Biomarker Ethik Forschung Risiko
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Alzheimer-Risiko: Viele wollen Antworten, aber weniger entscheiden sich für die Wahrheit" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Alzheimer-Risiko: Viele wollen Antworten, aber weniger entscheiden sich für die Wahrheit" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Alzheimer-Risiko: Viele wollen Antworten, aber weniger entscheiden sich für die Wahrheit« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    430 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs