SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Apple hat sich in den USA auf einen Vergleich in Höhe von 95 Millionen US-Dollar geeinigt, um eine Sammelklage beizulegen, die sich mit unbeabsichtigten Mitschnitten durch die Sprachassistentin Siri befasst. Der Vorwurf: Nutzer seien systematisch belauscht worden, ohne dass sie davon wussten.

Apple steht im Zentrum einer Kontroverse, die den Datenschutz und die Privatsphäre seiner Nutzer betrifft. Der Technologieriese hat sich bereit erklärt, 95 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage in den USA beizulegen. Diese Klage wirft Apple vor, dass Siri-fähige Geräte zwischen 2014 und Ende 2020 private Gespräche mitgeschnitten haben, ohne dass die Nutzer davon wussten. Diese unbeabsichtigten Aufnahmen wurden durch fehlerhafte Aktivierungen der Sprachsteuerung ausgelöst.

Obwohl Apple die Vorwürfe bestreitet, hat das Unternehmen den Vergleich als wirtschaftlich sinnvoll bezeichnet. Dieser Schritt deutet jedoch darauf hin, dass Apple sich auf einem heiklen juristischen Terrain bewegt. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Unternehmen gegenübersehen, die sich als Vorreiter im Bereich Datenschutz positionieren, während sie gleichzeitig innovative Technologien entwickeln.

Für betroffene Apple-Nutzer in den USA bedeutet der Vergleich, dass sie bis zu 100 Dollar Entschädigung erhalten können, sofern sie zwischen September 2014 und Dezember 2020 ein Siri-fähiges Gerät erworben haben. Die Auszahlung erfolgt jedoch erst nach richterlicher Genehmigung und nur, wenn keine Berufung eingelegt wird. Anspruchsberechtigt sind alle Besitzer von Siri-Geräten, die sich bis zum 2. Juli 2025 anmelden.

Der Fall Siri zeigt exemplarisch, wie schmal der Grat zwischen technischer Innovation und dem Schutz der Privatsphäre ist. Während Apple sich als „Privacy First“-Anbieter positioniert und dafür Premiumpreise verlangt, stellt dieser Vorfall einen erheblichen Reputationsschaden dar. Besonders brisant ist, dass bereits 2019 Berichte aufkamen, wonach Siri-Aufnahmen ohne Wissen der Nutzer von Drittanbietern analysiert wurden.

Apple ist nicht das einzige Unternehmen, das mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird. Auch Amazon mit Alexa und Google mit dem Assistant standen in der Vergangenheit in der Kritik. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass Apple sich stark auf den Datenschutz als Markenkern fokussiert, während Google und Amazon primär mit Werbung ihr Geld verdienen.

Inmitten dieser Kontroversen arbeitet Apple an einer neuen Version von Siri, die unter dem Projektnamen „Apple Intelligence“ entwickelt wird. Diese soll mehr Personalisierung und KI-Funktionalitäten bieten. Doch auch hier gibt es bereits juristische Herausforderungen, da Apple wegen irreführender Werbung für das KI-Feature verklagt wurde.

Der Fall Siri verdeutlicht das zentrale Spannungsfeld der Digitalökonomie: Sprachassistenten bieten Komfort, verlangen jedoch die Bereitschaft, Teile der Privatsphäre preiszugeben. Je mehr Technik mithört, desto größer wird das Risiko, dass auch ungewollt etwas aufgezeichnet wird. Für Apple ist der Vergleich finanziell gesehen eher ein Betriebsunfall, doch für die Nutzer ist er ein Weckruf und möglicherweise ein kleiner Ausgleich.

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Apple einigt sich auf Millionenvergleich wegen Siri-Mitschnitten
Apple einigt sich auf Millionenvergleich wegen Siri-Mitschnitten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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