XRP als Brückenwährung im ISO 20022-Zeitalter

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Rolle von XRP in der globalen Zahlungslandschaft gewinnt erneut an Fahrt, insbesondere im Kontext des ISO 20022 Standards, der bis 2025 die Finanzkommunikation dominieren soll.

Die Rolle von XRP in der Zukunft globaler Zahlungen wird erneut diskutiert, insbesondere im Zusammenhang mit dem ISO 20022 Standard, der bis 2025 die Finanzkommunikation dominieren soll. Ein prominentes Mitglied der XRP-Community, bekannt für seine Analysen unter dem Namen „All Things XRP“, hat darauf hingewiesen, dass viele Diskussionen wesentliche Punkte übersehen.

Obwohl XRP selbst nicht ISO 20022-konform ist, spielt es dennoch eine wichtige Rolle. Der ISO 20022-Standard ist ein Nachrichtenformat für Zahlungsanweisungen und Daten, während XRP als digitale Währung nicht direkt konform sein kann. Ripple, das Unternehmen hinter XRP, hat jedoch eine Blockchain-Lösung entwickelt, die ISO 20022-konform ist und nahtlos mit dem neuen Nachrichtenstandard integriert werden kann. XRP dient in diesem Rahmen als Abwicklungswährung.

Die Stärken von XRP, wie die Abwicklung in 3-5 Sekunden, nahezu gebührenfreie Transaktionen und hohe Durchsatzraten, passen gut zu den Zielen von ISO 20022, das auf schnellere, reichhaltigere und intelligentere Zahlungen abzielt. Als kohlenstoffneutrales, nicht geschürftes Token, das theoretisch 1.500 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann, ist XRP gut positioniert, um als Brückenwährung in einem von ISO 20022 angetriebenen System zu dienen.

Ripple hat sich strategisch positioniert, indem es 2020 als erstes Blockchain-Unternehmen dem ISO 20022 Standards Body beigetreten ist. Das Zahlungssystem von Ripple unterstützt bereits ISO 20022-Nachrichten, was es Finanzinstituten ermöglicht, sich zu integrieren, ohne ihre Altsysteme überholen zu müssen. Über eine einheitliche API können diese Institutionen auf Ripple Payments zugreifen und Transaktionen mit XRP abwickeln.

Mehrere andere Blockchain-Projekte wie Stellar (XLM), XDC, Algorand und Quant behaupten ebenfalls, mit ISO 20022 kompatibel zu sein. Doch nur wenige haben die institutionellen Partnerschaften aufgebaut, die Ripple vorweisen kann. Mit über 300 Finanzunternehmen, die angeblich mit Ripple Payments zusammenarbeiten, scheint das Unternehmen in der realen Implementierung weiter fortgeschritten zu sein als viele seiner Konkurrenten.

Regulatorische Unsicherheiten waren bisher ein Hindernis für die vollständige Einführung. Ripples teilweiser rechtlicher Sieg gegen die US-amerikanische SEC war ein Meilenstein, aber die jüngste endgültige regulatorische Klarheit könnte den Weg weiter ebnen. Der Aufstieg digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) stellt sowohl eine Bedrohung als auch eine Chance dar. Während CBDCs die Abhängigkeit von Brückenwährungen wie XRP verringern könnten, besteht auch das Potenzial, dass XRP als inter-CBDC-Abwicklungsschicht dient.

Abschließend lässt sich sagen, dass XRP zwar nicht im Kern von ISO 20022 steht, aber eine entscheidende unterstützende Rolle spielt. Es ist eine schnelle, liquide Abwicklungsschicht, die darauf ausgelegt ist, neben dem neuen globalen Nachrichtenstandard zu bestehen, ohne ihn zu ersetzen. Sein Erfolg wird von der Akzeptanz, der Regulierung und der Implementierung digitaler Währungsinfrastrukturen durch Zentralbanken abhängen.

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