BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Rechenzentrumsbranche steht vor großen Herausforderungen: Der steigende Energiebedarf und die unzureichende Infrastruktur könnten das Wachstum der digitalen Wirtschaft erheblich bremsen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Nachfrage nach Rechenleistung durch Künstliche Intelligenz und Automatisierung exponentiell wächst, während die Stromnetzkapazitäten nicht mithalten können.

Die deutsche Rechenzentrumsbranche sieht sich mit einer wachsenden Herausforderung konfrontiert: Die bestehende Energieinfrastruktur reicht nicht aus, um den steigenden Bedarf an Rechenleistung zu decken, der durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) und Automatisierung ausgelöst wird. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little im Auftrag des Branchenverbands Eco, die am 30. September 2025 veröffentlicht wurde, könnte der Energiebedarf der Rechenzentren in Deutschland bis 2030 auf über 30 Terawattstunden pro Jahr ansteigen.
Die Studie hebt hervor, dass die knappe Verfügbarkeit leistungsfähiger Stromnetzanschlüsse die Realisierung neuer Projekte verzögert und das Wachstum der Branche einschränkt. Dies könnte das Potenzial der deutschen Internetwirtschaft erheblich beeinträchtigen. Der Eco-Verband, dem Hoster, Rechenzentrums- und Netzbetreiber angehören, sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Infrastruktur zu verbessern und die Kapazitäten zu erweitern.
Ein weiteres Problem stellt der Mangel an spezialisierten IT-Fachleuten, Ingenieuren und Technikern dar, die für die Planung, den Bau und den Betrieb neuer Rechenzentren benötigt werden. Trotz erheblicher Investitionen in den Glasfaserausbau und das 5G-Mobilfunknetz reicht das aktuelle Tempo nicht aus, um die gesetzten Ziele bis 2030 zu erreichen. Bürokratische Hürden, wie etwa Eigentümereinwilligungen beim Glasfaserausbau, verzögern die Projekte zusätzlich.
Der Eco-Vorstandsvorsitzende Oliver Süme betont, dass insbesondere im Bereich der digitalen Infrastrukturen in den kommenden Jahren eine massive Angebotslücke droht. Die Anschlussleistung deutscher Rechenzentren soll bis 2030 zwar um 50 Prozent auf 3,7 Gigawatt wachsen, doch die Industrie erwartet mindestens den dreifachen Bedarf. Im Vergleich dazu liegen die USA bereits heute beim 20-Fachen dieser Kapazität, was teilweise durch eine verstärkte Nutzung von Atomenergie ermöglicht wird.
Die Studie prognostiziert, dass der Umsatz der Branche von 245 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 steigen wird, was einem jährlichen Wachstum von fast zehn Prozent entspricht. Dieses Wachstum wird hauptsächlich durch digitale Plattform- und Transaktionsmodelle angetrieben, die bereits heute einen erheblichen Teil der Erlöse ausmachen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sind jedoch erhebliche Investitionen in die Infrastruktur und die Ausbildung von Fachkräften erforderlich.

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