MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, die von wissenschaftlichen Erklärungen dominiert wird, gibt es dennoch Phänomene, die sich der konventionellen Logik entziehen. Eine neue Studie beleuchtet, wie weit verbreitet solche Erfahrungen sind und welche psychologischen Merkmale sie begleiten.
Die Vorstellung, dass ungewöhnliche Erlebnisse wie Vorahnungen, Déjà-vu oder außerkörperliche Erfahrungen seltene Phänomene sind, wird durch eine aktuelle Forschungsreihe infrage gestellt. Diese Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Psychology of Consciousness: Theory, Research, and Practice, zeigt, dass solche Erlebnisse weit verbreitet sind und oft mit spezifischen psychologischen Merkmalen einhergehen. Besonders auffällig ist der Zusammenhang mit einem Persönlichkeitsmerkmal, das als unterbewusste Verbundenheit bezeichnet wird.
Unterbewusste Verbundenheit beschreibt die enge Interaktion zwischen dem bewussten und dem unbewussten Teil des Geistes. Menschen mit hoher unterbewusster Verbundenheit berichten häufiger von Anomalien, die über das hinausgehen, was die Wissenschaft erklären kann. Dazu gehören telepathische Erlebnisse, lebhafte Träume oder das Gefühl einer unerklärlichen Präsenz. Diese Erfahrungen werden oft als Illusionen oder Anzeichen psychischer Erkrankungen abgetan, doch die Forschung legt nahe, dass sie in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet sind und mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit verdienen.
Professor Olafur S. Palsson von der University of North Carolina hat die unterbewusste Verbundenheit über Jahre hinweg untersucht und ein Messinstrument namens Thought Impact Scale entwickelt. Diese Skala ermöglicht es, Menschen in Kategorien von hoher, mittlerer und niedriger unterbewusster Verbundenheit einzuteilen. Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit hoher Verbundenheit nicht nur häufiger Anomalien erleben, sondern auch kreativer sind und eine höhere Neigung zu stressbedingten Gesundheitsproblemen wie Migräne aufweisen.
In drei Studien mit über 2.200 Erwachsenen in den USA wurde untersucht, wie oft Menschen solche Anomalien erleben. Die Ergebnisse waren beeindruckend: 86 % der Teilnehmer gaben an, mindestens eines der 13 untersuchten Phänomene mehrmals erlebt zu haben. Besonders häufig war das Déjà-vu-Erlebnis, das von etwa 60 % der Befragten berichtet wurde. Diese Häufigkeit legt nahe, dass solche Erlebnisse ein normaler Bestandteil des menschlichen Lebens sind.
Interessanterweise zeigte sich, dass jüngere Erwachsene häufiger von Anomalien berichteten als ältere. Auch ethnische Unterschiede wurden festgestellt: Schwarze Teilnehmer berichteten häufiger von solchen Erfahrungen als weiße Teilnehmer. Diese demografischen Muster werfen Fragen über die kulturellen und sozialen Einflüsse auf die Wahrnehmung und das Erleben von Anomalien auf.
Die Forschung von Palsson zeigt auch, dass Menschen mit mehr Anomalien tendenziell mehr Stress und Angst erleben. Allerdings sind diese Korrelationen nur schwach ausgeprägt, was darauf hindeutet, dass die Erfahrungen selbst nicht unbedingt belastend sind. Vielmehr könnten sie ein Hinweis auf eine erhöhte Sensibilität für die Umwelt sein.
Die Ergebnisse dieser Studien fordern dazu auf, Anomalien nicht als seltene Ausnahmen, sondern als integralen Bestandteil der menschlichen Erfahrung zu betrachten. Sie regen an, die psychologischen Wurzeln dieser Erlebnisse weiter zu erforschen und zu verstehen, wie sie mit der menschlichen Psyche verwoben sind.
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