ESSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Spezialchemiekonzern Evonik zeigt sich robust gegenüber wirtschaftlichen Unsicherheiten und meldet eine deutliche Gewinnsteigerung trotz stagnierendem Umsatz. Ein rigides Sparprogramm und strategische Neuausrichtungen stehen im Mittelpunkt dieser Entwicklung.

Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik hat im ersten Quartal 2025 beeindruckende Zahlen vorgelegt. Trotz eines stagnierenden Umsatzes von 3,7 Milliarden Euro konnte das Unternehmen seinen bereinigten Ebitda um sieben Prozent auf 560 Millionen Euro steigern. Diese Entwicklung ist das Ergebnis eines umfassenden Effizienzprogramms, das bereits im Vorjahr initiiert wurde. Ziel ist es, die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um 400 Millionen Euro zu senken, was durch eine straffe Reorganisation, Personalabbau und den Verkauf von Sparten erreicht werden soll.
Im Zentrum des Erfolgs steht die Sparte Nutrition & Care, die unter anderem Aminosäuren für die Tierernährung herstellt. Hier konnte Evonik die Nachfrage stabilisieren und sogar im Preisumfeld zulegen. Diese Sparte erweist sich als weitgehend unabhängig von den Schwankungen der Weltkonjunktur, was sie zu einem wichtigen Wachstumstreiber macht. Im Gegensatz dazu steht der klassische Chemiebereich, der weiterhin unter hohem Margendruck leidet, insbesondere aufgrund der schwachen Nachfrage aus Asien und der politischen Unsicherheiten in Europa.
Evonik hat sich entschieden, sein Geschäft künftig in zwei Kernsegmenten zu bündeln: „Smart Materials“ und „Specialty Additives“. Alles, was nicht zu diesen Bereichen gehört, könnte zur Disposition stehen. Diese Neuausrichtung ist nicht nur eine Strukturmaßnahme, sondern auch ein klares Signal an den Kapitalmarkt, dass Evonik fokussierter und profitabler werden möchte. Insider sehen darin einen strategischen Befreiungsschlag, um sich unabhängiger von volatilen Massenchemie-Geschäften zu machen.
Der Konzern hält trotz der Herausforderungen an seiner Jahresprognose fest und rechnet für das Gesamtjahr 2025 mit einem bereinigten Ebitda zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro. Ob dieses Ziel erreichbar bleibt, hängt maßgeblich vom geopolitischen Umfeld ab. Handelskonflikte, steigende Energiepreise und mögliche Gegenmaßnahmen aus China könnten die Lieferketten erneut belasten. Doch Evonik setzt auf Disziplin statt Dynamik und sieht sich mit seinem Kurs gewappnet.
Die sozialen Folgen des Sparkurses sind jedoch nicht zu übersehen. Der Umbau geht zulasten von Arbeitsplätzen, wobei der Konzern bislang keine konkreten Zahlen nennt. Branchenkreisen zufolge könnte es sich um einen mittleren vierstelligen Bereich handeln, der über mehrere Jahre gestreckt wird. Für die Gewerkschaften wird das erste Halbjahr 2025 damit zum Stresstest, da der interne Druck auf die Belegschaft steigt.

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