Rocket Lab und SpaceX: Konkurrenz im Bereich der Weltraumfracht

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vision, Fracht in kürzester Zeit an jeden Punkt der Erde zu liefern, wird durch die Zusammenarbeit von Rocket Lab und der Air Force Research Laboratory (AFRL) immer greifbarer.

Die Air Force Research Laboratory (AFRL) hat Rocket Lab ausgewählt, um eine Rückkehrmission zur Erde durchzuführen, die die Machbarkeit der Punkt-zu-Punkt-Frachtlieferung demonstrieren soll. Dieses Konzept, das auch mit SpaceX’s Starship in Verbindung gebracht wird, könnte die Art und Weise, wie militärische und humanitäre Lieferungen durchgeführt werden, revolutionieren. Die Idee, Fracht nahezu überall auf der Erde zu transportieren, ist besonders für militärische Führer von Interesse.

Das Point-to-Point Delivery (P2PD) Programm befindet sich noch in den Anfängen, aber die Aussicht, militärisches Material innerhalb taktisch ansprechender Zeitrahmen weltweit zu transportieren, ist vielversprechend. Bereits 2022 erhielt SpaceX einen Vertrag über 102 Millionen US-Dollar, um die Nutzung von Starship für diese Mission zu untersuchen. Nun wird Rocket Labs Neutron-Rakete neben Starship die Durchführbarkeit dieser Mission erforschen.

Rocket Lab ist kein Neuling in der Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium, wie ihr HASTE-Hyperschall-Testfahrzeug zeigt. Die Neutron-Rakete selbst ist noch nicht gestartet, wird aber für den Transport von Megakonstellationen in den Orbit optimiert. Dies bedeutet, dass sie viele Nutzlasten gleichzeitig befördern kann. Die zweistufige Trägerrakete wird mit flüssigem Sauerstoff (Lox) und Methan betrieben. Beide Stufen verwenden einen neuen Archimedes-Motor, wobei die erste Stufe neun und die zweite Stufe einen Motor nutzt. Die Gesamtnutzlastkapazität in einen niedrigen Erdorbit (LEO) beträgt etwa 13.000 Kilogramm, was sie als mittelgroße Trägerrakete klassifiziert.

Die Fähigkeit, Fracht überall auf der Erde zu liefern, bietet nicht nur im Kriegsfall einen erheblichen Vorteil, sondern auch für die Lieferung humanitärer Hilfe in abgelegene Gebiete. Es könnte der Tag kommen, an dem Raketen Versorgungsgüter in von Naturkatastrophen betroffene Gebiete bringen, in denen die Infrastruktur fehlt, oder in Kriegsgebiete, in denen die Versorgung schwierig und gefährlich ist.

Die Konkurrenz zwischen Rocket Lab und SpaceX in diesem Bereich zeigt, wie wichtig Innovation und technologische Fortschritte in der Raumfahrtindustrie sind. Während SpaceX mit seinem Starship bereits einen bedeutenden Vorsprung hat, könnte Rocket Lab mit seiner Neutron-Rakete eine kosteneffiziente Alternative bieten. Beide Unternehmen tragen dazu bei, die Grenzen dessen, was in der Raumfahrt möglich ist, zu erweitern.

Die Entwicklungen in der Punkt-zu-Punkt-Frachtlieferung könnten auch Auswirkungen auf den zivilen Sektor haben. Die Möglichkeit, Waren schnell und effizient über große Entfernungen zu transportieren, könnte die Logistikbranche revolutionieren und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Die Raumfahrtindustrie steht an einem Wendepunkt, an dem technologische Innovationen nicht nur die Art und Weise, wie wir den Weltraum erkunden, verändern, sondern auch, wie wir auf der Erde leben und arbeiten.

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