Trumps Memecoin-Dinner: Ein umstrittenes Ereignis mit weitreichenden Folgen

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten wachsender Kontroversen um Kryptowährungen und deren Einfluss auf die Politik plant US-Präsident Donald Trump ein exklusives Dinner für die größten Investoren seiner eigenen Memecoin. Dieses Ereignis wirft nicht nur Fragen zur Transparenz auf, sondern hat auch das Potenzial, die politische Landschaft in Bezug auf digitale Vermögenswerte nachhaltig zu beeinflussen.

Am 22. Mai wird US-Präsident Donald Trump bis zu 220 Personen zu einem privaten Dinner in Washington, D.C. empfangen, die erhebliche Mengen seiner Memecoin erworben haben. Obwohl die genaue Anzahl der Teilnehmer bis zum 19. Mai unklar war, haben Berichte und Blockchain-Daten einige der Tokeninhaber enthüllt, die sich für das Dinner und eine VIP-Tour qualifiziert haben. Es wird vermutet, dass diese Veranstaltung im Weißen Haus stattfindet.

Unter den Bewerbern für das Memecoin-Dinner, die wahrscheinlich noch Hintergrundüberprüfungen durchlaufen müssen, bevor sie eine Bestätigung für die Teilnahme erhalten, befinden sich der Synthetix-Gründer Kain Warwick, ein Berater namens Vincent Deriu und der Krypto-Nutzer Morten Christensen, der Berichten zufolge nur 1.200 US-Dollar für die Gelegenheit bezahlt hat. Weitere Teilnehmer sind ein Berater von World Liberty Financial mit dem Pseudonym „Ogle“ und ein Vertreter des in Singapur ansässigen Startups MemeCore.

Trumps Memecoin wurde bereits vor der Ankündigung des Dinners von vielen Kongressmitgliedern kritisiert. Einige Gesetzgeber äußerten Bedenken, dass der Präsident das Weiße Haus für potenzielle Bestechungen und Interessenkonflikte öffne, indem er Personen, die möglicherweise mit ausländischen Regierungen verbunden sind, erlaube, direkt in seine Taschen zu investieren, ohne Transparenz zu gewährleisten.

Die Kontroverse hat sich auf vorgeschlagene Gesetze im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten ausgewirkt, einschließlich eines Gesetzesentwurfs im Senat zur Schaffung eines Regulierungsrahmens für Stablecoins und eines Entwurfs eines Marktstrukturgesetzes im Repräsentantenhaus. Einige Demokraten erklärten, sie würden keine Gesetzgebung unterstützen, bis die „Krypto-Korruption von Trump“ angegangen sei.

Einige Organisationen haben Proteste während des Memecoin-Dinners am 22. Mai geplant. Der demokratische Parteizweig in Arlington, Virginia, kündigte an, dass seine Mitglieder sich versammeln würden, um gegen diejenigen im Weißen Haus zu protestieren, die „ihre öffentliche Position zu Geld machen“.

Die Top-220-Tokeninhaber gaben Berichten zufolge insgesamt 148 Millionen US-Dollar aus, um die Gelegenheit zu erhalten, an der Veranstaltung teilzunehmen, die ihre Rangliste am 12. Mai abschloss. Jeder mit einer Wallet kann jedoch weiterhin TRUMP-Token kaufen und möglicherweise die Politik des Präsidenten nach dem Dinner beeinflussen.

Die Entscheidung, den [TRUMP]-Token zu erwerben, war nicht politisch motiviert, sagte Vincent Liu von Kronos Research, der plant, am Memecoin-Dinner teilzunehmen. Es basierte auf der Identifizierung von frühem Momentum, kultureller Relevanz und potenziellen Marktkatalysatoren.

Die Frage des Interessenkonflikts zwischen den Krypto-Investitionen der Trump-Familie und der Neuausrichtung der Regierung auf krypto-freundliche Politiken bleibt bestehen. Die Trump-Familie hat sehr offen in Krypto investiert und eigene Krypto-Ventures gestartet. Dies hat ein Wahrnehmungsproblem geschaffen, bei dem politische Verschiebungen zugunsten von Kryptowährungen als Selbstbereicherung statt als nationales Interesse angesehen werden könnten.

Wenn das Stablecoin-Gesetz, der GENIUS Act, der erste Test dafür ist, wie Republikaner und Demokraten auf Trumps potenzielle Interessenkonflikte in der Kryptoindustrie reagieren werden, gibt es bereits einen deutlichen Kontrast zwischen den beiden Parteien. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, wischte Bedenken über die Verbindungen des Präsidenten und seiner Familie zur Branche weitgehend beiseite und sagte, er sei „kein Experte dafür“.

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