MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Am äußersten Rand unseres Sonnensystems sorgt eine neue Entdeckung für Aufsehen: Ein potenzieller Zwergplanet, der die Theorie eines weiteren großen Planeten, bekannt als ‘Planet 9’, herausfordert.

Die Entdeckung eines neuen Himmelskörpers am Rand unseres Sonnensystems könnte die bestehende Theorie über den mysteriösen ‘Planet 9’ ins Wanken bringen. Wissenschaftler unter der Leitung von Sihao Cheng vom Institute for Advanced Study haben ein Objekt identifiziert, das die Kriterien eines Zwergplaneten erfüllen könnte. Mit einem Durchmesser von etwa 700 Kilometern ist das Objekt, bekannt als 2017 OF201, ein bedeutendes transneptunisches Objekt (TNO), das sich jenseits der Umlaufbahn von Neptun befindet.
Die Umlaufbahn von 2017 OF201 ist besonders bemerkenswert. Das Aphel, der sonnenfernste Punkt seiner Umlaufbahn, ist mehr als 1600 Mal so groß wie die Erdbahn. Im Gegensatz dazu ist das Perihel, der sonnennächste Punkt, 44,5 Mal so groß wie die Erdbahn, ähnlich der Umlaufbahn von Pluto. Diese extreme Bahn führt dazu, dass der Himmelskörper etwa 25.000 Jahre für einen vollständigen Umlauf um die Sonne benötigt.
Die ungewöhnliche Umlaufbahn von 2017 OF201 deutet auf eine bewegte Vergangenheit hin. Eritas Yang, eine Mitautorin der Studie, vermutet, dass das Objekt enge Begegnungen mit einem Riesenplaneten gehabt haben muss, die es auf eine weite Umlaufbahn geschleudert haben. Cheng spekuliert, dass das Objekt möglicherweise zunächst in die Oortsche Wolke geschleudert wurde, bevor es zurückkehrte.
Interessanterweise stellt die Entdeckung von 2017 OF201 die Hypothese des vermuteten ‘Planet 9’ infrage. Viele extreme TNOs haben Umlaufbahnen, die sich in bestimmten Richtungen zu bündeln scheinen, doch 2017 OF201 weicht davon ab. Diese Abweichung könnte bedeuten, dass die bisher beobachteten Muster, die als Indiz für einen weiteren großen Planeten gedeutet wurden, möglicherweise andere Ursachen haben.
Die Entdeckung von 2017 OF201 gleicht einem astronomischen Lottogewinn, da das Objekt nur ein Prozent seiner Umlaufzeit nahe genug an uns verbringt, um nachweisbar zu sein. Das Vorhandensein dieses Objekts lässt vermuten, dass es noch etwa hundert weitere Objekte mit ähnlicher Umlaufbahn und Größe geben könnte, die jedoch zu weit entfernt sind, um derzeit entdeckt zu werden.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Entdeckung auf öffentlich zugänglichen Daten basiert. Alle Daten, die zur Identifizierung und Charakterisierung dieses Objekts verwendet wurden, sind Archivdaten, die für jeden verfügbar sind, nicht nur für professionelle Astronomen. Dies zeigt, dass bahnbrechende Entdeckungen nicht auf diejenigen beschränkt sind, die Zugang zu den größten Teleskopen der Welt haben.

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