LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie deutet darauf hin, dass HIV-Medikamente, die auf das Enzym Reverse Transkriptase abzielen, möglicherweise auch das Risiko für Alzheimer senken könnten.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern des Sanford Burnham Prebys Instituts hat gezeigt, dass HIV-Medikamente, die auf das Enzym Reverse Transkriptase (RT) abzielen, möglicherweise auch das Risiko für Alzheimer senken könnten. Diese Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von HIV entwickelt wurden, könnten durch die Blockierung ähnlicher enzymatischer Aktivitäten im alternden Gehirn auch bei Alzheimer-Patienten von Nutzen sein.
In der Studie entdeckten die Forscher unerwartete RT-Aktivitäten in den Neuronen sowohl gesunder als auch von Alzheimer betroffener Gehirne. Diese Aktivität wurde auf verkürzte LINE1-Elemente zurückgeführt, uralte genetische Sequenzen, die sich über RT selbst kopieren können. Besonders aktiv waren diese LINE1-Fragmente in der grauen Substanz, wo sich Neuronen befinden und im Laufe der Zeit Mutationen ansammeln.
Die Forscher fanden heraus, dass tausende zuvor nicht annotierte, verkürzte LINE1-Transkripte RT kodieren. Diese Entdeckung legt nahe, dass bestehende RT-Inhibitoren in klinischen Studien umfunktioniert werden könnten, um das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu verlangsamen oder zu verhindern.
Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz und betrifft mehr als ein Zehntel der Amerikaner über 65 Jahre. Die Krankheit hat sich als schwer behandelbar erwiesen, und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Mit einer Verdopplung der Fälle in den USA bis 2050 sind mehr Therapien erforderlich, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Belastung für das Gesundheitssystem und die Familienangehörigen zu verringern.
Die Forscher untersuchten postmortales Gehirngewebe von Spendern, die an Alzheimer gestorben waren, und verglichen es mit Kontrollproben ohne offensichtliche Krankheit. RT-Aktivität wurde in jeder Gehirnprobe gefunden, mit einem Trend zu einer Reduktion der RT-Aktivität in den Gehirnen von terminalen Alzheimer-Patienten. Dies steht im Einklang mit der neuronalen Degeneration, die ein Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit ist.
Die Studie wurde von der National Institutes of Health und dem National Institute on Aging unterstützt. Die Ergebnisse wurden online im Journal of Neuroscience veröffentlicht und könnten den Weg für neue Behandlungsansätze ebnen, die bestehende HIV-Medikamente nutzen, um Alzheimer zu bekämpfen.
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