PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Exportbeschränkungen Chinas für seltene Erden und andere kritische Rohstoffe haben weltweit für Unruhe gesorgt. Besonders betroffen sind deutsche Unternehmen, die zunehmend mit Produktionsengpässen zu kämpfen haben.

Die Entscheidung Chinas, den Export von seltenen Erden und anderen strategisch wichtigen Rohstoffen zu begrenzen, hat weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Deutsche Unternehmen, die auf diese Materialien angewiesen sind, sehen sich gezwungen, ihre Produktion zu drosseln. Besonders betroffen sind Branchen wie die Automobilindustrie, die Medizintechnik und die Rüstungsindustrie, die auf hitzeresistente Magnete und andere Komponenten angewiesen sind.
Hintergrund dieser Entwicklung sind die von der chinesischen Regierung im April eingeführten Exportkontrollen. Diese betreffen sieben wichtige seltene Erden und Seltenerd-Magnete, die in einer Vielzahl von Anwendungen, darunter Elektromotoren und Batteriezellen, zum Einsatz kommen. Die Kontrollen bedeuten nicht ein vollständiges Verbot, jedoch müssen Käufer Anträge stellen, die von China zeitaufwendig geprüft werden.
Die Lage ist angespannt, wie Jens Eskelund, Präsident der europäischen Handelskammer in Peking, berichtet. Unternehmen haben zwar Vorräte angelegt, um Lieferengpässe zu überbrücken, doch diese sind nahezu aufgebraucht. Erste Firmen müssen bereits die Produktion herunterfahren, und weitere werden folgen, wenn keine Lösung gefunden wird.
China hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen, um seine strategische Position zu stärken. So wurden Anfang 2023 die Ausfuhr von Vorprodukten der Sprengstoffproduktion und im Februar 2025 die Ausfuhr von Wolfram beschränkt. Diese Schritte unterstreichen Chinas Monopolstellung, da das Land fast 70 Prozent der weltweit benötigten seltenen Erden abbaut und 90 Prozent der Raffinierungsprozesse durchführt.
Die Auswirkungen auf die westliche Industrie sind erheblich. Die Autoindustrie, als Hauptverbraucher dieser Rohstoffe, steht vor großen Herausforderungen. Auch die Rüstungsindustrie ist betroffen, da viele Waffensysteme auf seltene Erden angewiesen sind. Die New York Times berichtete bereits von extremen Knappheiten in Fabriken des Westens.
Während China seine Position stärkt, hinkt der Westen hinterher. Der europäische “Critical Raw Materials Act” soll zwar für Unabhängigkeit in den Lieferketten sorgen, doch die Umsetzung dauert Jahre. Experten kritisieren, dass westliche Regierungen die Erkundung und Förderung dieser Rohstoffe vernachlässigt haben, was zu der aktuellen Abhängigkeit geführt hat.
Die Zukunft bleibt ungewiss. Ohne eine schnelle Lösung könnten weitere Branchen betroffen sein, und die wirtschaftlichen Auswirkungen könnten sich verschärfen. Die westlichen Länder müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um ihre Abhängigkeit von China zu verringern und alternative Quellen für seltene Erden zu erschließen.

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