SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Künstliche Intelligenz (KI) steht derzeit im Fokus vieler Diskussionen, insbesondere wenn es um ihre Rolle in der Unternehmenswelt geht. Während einige Analysten die Potenziale der KI loben, gibt es auch kritische Stimmen, die auf die Herausforderungen hinweisen, die mit ihrer Implementierung einhergehen.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und wird zunehmend in verschiedenen Branchen eingesetzt. Doch nicht alle Experten sind von den aktuellen Entwicklungen überzeugt. Erick Brethenoux, der globale Leiter der KI-Forschung bei Gartner, äußerte auf dem Data & Analytics Summit in Sydney Bedenken über die derzeitige Rolle der KI in Unternehmen. Seiner Meinung nach erfüllt die KI nicht immer die Erwartungen und sollte sich stärker auf die Vereinfachung von Arbeitsprozessen konzentrieren.
Brethenoux kritisierte insbesondere die Praxis, dass KI-generierte Meeting-Zusammenfassungen lediglich Aktionspunkte auflisten, anstatt die Aufgaben direkt zu erledigen. Er fordert, dass KI-Systeme in der Lage sein sollten, lästige Routineaufgaben automatisch zu übernehmen, um den Nutzern mehr Freiraum für kreative und strategische Tätigkeiten zu geben. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Implementierung dieser Idee ist das US-amerikanische Gesundheitsunternehmen Vizient, das durch die Automatisierung von häufig als störend empfundenen Aufgaben eine hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern erreichte.
Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von KI zur Prozessoptimierung findet sich in der Immobilienbranche. Dort wurde ein System entwickelt, das die 17 Schritte zur Bewertung eines potenziellen Mieters parallelisiert, um Zeitverluste zu vermeiden. Diese Art von ‘Empathie-KI’, wie Brethenoux es nennt, zeigt, dass durchdachte Automatisierung nicht nur Effizienzgewinne bringt, sondern auch die Akzeptanz neuer Technologien fördert.
Dennoch warnt Brethenoux vor überzogenen Erwartungen an KI-Agenten, die in Unternehmen eingesetzt werden. Obwohl solche Systeme in der Industrie bereits seit Jahrzehnten genutzt werden, sind sie oft nicht in der Lage, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Die Vorstellung, dass KI-Agenten in der Lage sein könnten, selbstständig Entscheidungen zu treffen und Aufgaben zu koordinieren, sei noch weit von der Realität entfernt. Brethenoux betont, dass es sich hierbei um ein Software-Engineering-Problem handelt, das sorgfältige Planung und Umsetzung erfordert.
Ein weiteres Problem, das Brethenoux anspricht, ist die fehlende Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Mitarbeitern bei der automatisierten Terminplanung. Die Herausforderung besteht darin, ein System zu entwickeln, das die Prioritäten von Vorgesetzten, Kollegen und der Familie eines Mitarbeiters in Einklang bringt. Die Antworten der Anbieter auf diese Fragen seien oft unzureichend, was zeigt, dass noch viel Arbeit nötig ist, um wirklich intelligente Agentensysteme zu entwickeln.
Abschließend weist Brethenoux darauf hin, dass die aktuelle Begeisterung für KI teilweise auf einer unklaren Definition von Begriffen wie ‘KI-Agent’ und ‘generative KI’ beruht. Er zitiert den französischen Philosophen Albert Camus: ‘Falsche Benennungen tragen zum Unglück der Welt bei.’ Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, präzise und verständliche Begriffe zu verwenden, um Missverständnisse und überzogene Erwartungen zu vermeiden.
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