BONN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein internationales Forschungsteam hat einen bedeutenden Fortschritt in der Astronomie erzielt, indem es eine gigantische Struktur aus heißem Gas zwischen mehreren Galaxien entdeckt hat. Diese Entdeckung könnte helfen, die bislang fehlende konventionelle Materie im Universum zu lokalisieren.
Die Astronomie steht vor einer bedeutenden Entdeckung: Ein internationales Forschungsteam hat eine gigantische Struktur aus heißem Gas zwischen mehreren Galaxien entdeckt, die einen wichtigen Teil der bislang nicht nachweisbaren konventionellen Materie darstellen könnte. Diese Entdeckung wurde von der Universität Bonn bekannt gegeben, wo Florian Pacaud, einer der Forschungsleiter, tätig ist. Die Struktur besteht hauptsächlich aus freien Elektronen und Protonen mit einer Temperatur von über zehn Millionen Grad Celsius und einer Dichte von etwa zehn Teilchen pro Kubikmeter, was 30- bis 40-mal so viel wie der Durchschnitt des Universums ist.
Die Entdeckung dieser Gasstruktur legt nahe, dass die bestehenden Modelle zur Verteilung der sogenannten baryonischen Materie tatsächlich korrekt sind. Bisher war es der modernen Physik nicht gelungen, die Natur von 95 Prozent des Inhalts unseres Universums zu verstehen, einschließlich der Dunklen Energie und Dunklen Materie, die zusammen 95 Prozent des Universums ausmachen. Die verbleibenden fünf Prozent bestehen aus konventioneller Materie, von der wir bisher nur die Hälfte lokalisieren konnten.
Simulationen hatten ergeben, dass die bislang fehlende konventionelle Materie vor allem in Form von warmer ionisierter Materie vorkommen muss. Dank der Daten zweier Weltraumteleskope aus Europa und Japan konnte diese Theorie nun bestätigt werden. In einem ersten Schritt wurde die Ausrichtung der Gasstrukturen bestimmt, und mithilfe des japanischen Suzaku-Röntgenteleskops wurde ein Spektrum der gesamten Region erstellt. Mit den Daten des europäischen XMM-Newton-Teleskops konnten Störungen durch Schwarze Löcher herausgerechnet werden.
Die analysierte Gasstruktur verbindet die Galaxienhaufen A3532, A3530 sowie A3528-N und A3528-S, die Teil einer Ansammlung von über 8000 Galaxien sind, die 650 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Das Gasfilament hat die zehnfache Masse der Milchstraße. Diese Arbeit könnte den Weg für ähnliche Studien ebnen, die nicht nur bei der Lokalisierung der bislang fehlenden Materie helfen, sondern auch die Verbindungen zwischen Galaxien offenlegen könnten.
Die Entdeckung wird im renommierten Wissenschaftsmagazin Astronomy & Astrophysics vorgestellt. Diese Forschungsergebnisse könnten die Art und Weise, wie wir das Universum verstehen, maßgeblich beeinflussen und neue Wege für die Erforschung der kosmischen Strukturen eröffnen. Die Erkenntnisse könnten auch dazu beitragen, die Verteilung der Materie im Universum besser zu verstehen und die bestehenden kosmologischen Modelle zu bestätigen.

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