LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Angst nicht zwangsläufig die Fähigkeit beeinträchtigt, die Aufmerksamkeit von bedrohlichen Reizen abzulenken, wenn ausreichend Motivation vorhanden ist.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Cognition & Emotion zeigt, dass Menschen mit Angst nicht unbedingt Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit von bedrohlichen Reizen abzulenken, wenn sie ausreichend motiviert sind. Diese Erkenntnis widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass Angst automatisch zu einer Fixierung auf Gefahren führt.

In der Forschung wird oft angenommen, dass Menschen mit hoher Angst Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit von bedrohlichen Reizen abzulenken, was zu einer ständigen Wachsamkeit und dem Gefühl führt, dass Gefahr allgegenwärtig ist. Viele kognitive Modelle und Therapien gehen davon aus, dass diese verzögerte Ablenkung unfreiwillig und resistent gegenüber motivationaler Kontrolle ist.

Agnes Musikoyo und ihr Team untersuchten, ob die verzögerte Ablenkung von bedrohungsbezogenen Reizen tatsächlich ein unfreiwilliges Merkmal der Angst ist oder ob sie freiwillige Aufmerksamkeitsentscheidungen widerspiegelt. Frühere Studien haben oft die anfängliche Orientierung mit der Ablenkung vermischt und selten die Rolle der Motivation bei der Ablenkung berücksichtigt.

In drei vorregistrierten Experimenten, die mit zentralen Fixationsparadigmen durchgeführt wurden, isolierten die Forscher den Ablenkungsprozess und manipulierten die Motivation der Teilnehmer, sich abzulenken, durch Bestrafung oder Belohnung. Im ersten Experiment wurden 142 Studierende in Gruppen mit niedriger oder hoher Angst eingeteilt, basierend auf ihren DASS-21-Werten (Depression Anxiety Stress Scales).

Nach einer Pavlovschen Konditionierungsphase, in der die Teilnehmer lernten, einen farbigen Kreis mit einem aversiven Geräusch zu assoziieren, führten sie eine Eye-Tracking-Aufgabe durch. Die Teilnehmer mussten zu einem peripheren Ziel blicken, während ein CS+ oder CS- Stimulus in der Mitte erschien. Die Ablenkung wurde mit einem Geräusch bestraft, wenn sie zu langsam war, was schnelle Reaktionen anreizte.

In den Experimenten 2 und 3, die mit größeren Teilnehmerzahlen durchgeführt wurden, zeigten die Ergebnisse, dass emotionale Gesichtsausdrücke, ob wütend oder ängstlich, die Ablenkung der Teilnehmer nicht verlangsamten, unabhängig vom Angstniveau oder dem motivationalen Kontext. Dies deutet darauf hin, dass die Tendenz, sich auf bedrohungsbezogene Reize zu konzentrieren, eher situativ und von den Anforderungen der Aufgabe und den Eigenschaften des Stimulus beeinflusst wird, anstatt ein stabiles, angstgetriebenes Defizit zu sein.

Die Ergebnisse legen nahe, dass die Aufmerksamkeitsablenkung von Bedrohungen bei ängstlichen Personen nicht von Natur aus beeinträchtigt ist. Vielmehr könnte die Neigung, sich auf bedrohungsbezogene Reize zu konzentrieren, mehr von der Situation und den Aufgabenanforderungen abhängen.

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Neue Studie zeigt: Angst beeinflusst nicht immer die Aufmerksamkeit
Neue Studie zeigt: Angst beeinflusst nicht immer die Aufmerksamkeit (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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