LONDON (IT BOLTWISE) – Die rasante Entwicklung im Bereich des Quantencomputings stellt eine potenzielle Bedrohung für die Sicherheit von Bitcoin und anderen digitalen Währungen dar. Während Quantencomputer in der Lage sind, komplexe Probleme mit bisher unerreichter Geschwindigkeit zu lösen, wächst die Sorge, dass sie die kryptografischen Grundlagen von Bitcoin gefährden könnten.

Bitcoin, die führende Kryptowährung, basiert auf robusten kryptografischen Prinzipien, die derzeit als sicher gegen klassische Computerangriffe gelten. Doch die Fortschritte im Quantencomputing könnten diese Sicherheit in Frage stellen. Quantencomputer nutzen Qubits, die durch Superposition und Verschränkung in der Lage sind, mehrere Zustände gleichzeitig zu repräsentieren. Dies ermöglicht es ihnen, bestimmte Berechnungen exponentiell schneller durchzuführen als klassische Computer.

Derzeit befinden sich Quantencomputer noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Unternehmen wie Google und IBM arbeiten intensiv an der Skalierung ihrer Quantenprozessoren. Google hat mit seinem 105-Qubit-Prozessor Willow bereits Fortschritte erzielt, während IBM plant, bis 2033 Systeme mit mehreren tausend Qubits zu entwickeln. Dennoch sind wir noch weit von den Millionen von fehlerkorrigierten Qubits entfernt, die notwendig wären, um die kryptografischen Systeme von Bitcoin zu brechen.

Die Sicherheit von Bitcoin basiert auf zwei wesentlichen kryptografischen Säulen: dem Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA) für die Sicherung von Wallets und SHA-256 für die Integrität von Mining und Transaktionen. Während diese Algorithmen gegen klassische Angriffe als sicher gelten, könnten Quantenalgorithmen wie Shor’s und Grover’s theoretische Bedrohungen darstellen. Shor’s Algorithmus könnte die Faktorisierung großer Zahlen erheblich beschleunigen, was es einem Quantencomputer ermöglichen könnte, private Schlüssel aus öffentlichen Schlüsseln abzuleiten.

Eine Studie von Deloitte aus dem Jahr 2022 schätzt, dass etwa 25 % des Bitcoin-Angebots, insbesondere ältere Wallets mit exponierten öffentlichen Schlüsseln, potenziell gefährdet sein könnten. Dies betrifft auch inaktive Wallets, wie die des pseudonymen Bitcoin-Schöpfers Satoshi Nakamoto. Grover’s Algorithmus könnte die Sicherheit von SHA-256 halbieren und damit Quanten-Miner in die Lage versetzen, einen Vorteil bei der Lösung von Proof-of-Work-Puzzles zu erlangen.

Die Bitcoin-Community ist sich dieser Bedrohungen bewusst und arbeitet aktiv an Lösungen. Eine Möglichkeit ist die Einführung von Post-Quantum Cryptography (PQC), die auf mathematischen Problemen basiert, die für Quantencomputer schwer zu lösen sind. NIST standardisiert seit 2016 solche Algorithmen, wobei gitterbasierte Kryptographie und hashbasierte Signaturen als vielversprechend gelten. Ein weiteres Konzept ist die Migration von Bitcoin-Adressen zu quantensicheren Formaten, um bestehende Gelder zu schützen.

Die Auswirkungen von Quantencomputing gehen jedoch weit über Bitcoin hinaus. Banken, Zahlungssysteme und Kommunikationsplattformen, die auf kryptografischen Standards wie RSA und ECC basieren, könnten ebenfalls gefährdet sein. Ein Durchbruch im Quantencomputing könnte Bankkonten und Finanzsysteme für Betrug anfällig machen und globale Märkte stören. Die US-Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Systeme bis 2035 auf PQC umzustellen.

Für Bitcoin und andere Kryptowährungen besteht die Herausforderung darin, sich rechtzeitig auf diese Bedrohungen vorzubereiten. Die dezentrale Natur von Bitcoin und der Anreiz eines 2-Billionen-Dollar-Marktes könnten die Entwickler dazu motivieren, Vorreiter bei der Einführung quantenresistenter Lösungen zu sein. Dies könnte nicht nur die Sicherheit von Bitcoin gewährleisten, sondern auch als Vorbild für andere Industrien dienen, die sich auf kryptografische Sicherheit verlassen.

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Bitcoin und die Herausforderung der Quantenresistenz
Bitcoin und die Herausforderung der Quantenresistenz (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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