Hohe Impfkosten in Texas: Ein Beispiel für das US-Gesundheitssystem

LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Ereignisse in Texas werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen des US-amerikanischen Gesundheitssystems, insbesondere im Hinblick auf die Kosten für Impfungen. Ein Fall, der die Aufmerksamkeit vieler auf sich gezogen hat, ist der von Thang Nguyen, dessen Sohn während eines Masernausbruchs in Westtexas dringend eine Impfung benötigte.

Die Geschichte von Thang Nguyen und seiner Familie zeigt die Schwierigkeiten auf, mit denen viele Menschen in den USA konfrontiert sind, wenn es um den Zugang zu erschwinglichen Impfungen geht. Nguyen, ein Postdoktorand an der University of Texas Medical Branch (UTMB), sah sich mit unerwartet hohen Kosten konfrontiert, als er seinen Sohn gegen Masern impfen ließ. Trotz der Zusicherung, dass die Versicherung die Kosten decken würde, erhielt die Familie eine Rechnung über 2.532 US-Dollar für den Arztbesuch und die Impfungen.

Die hohen Kosten für Impfungen in den USA sind kein neues Phänomen. Seit der Einführung des ersten Masernimpfstoffs im Jahr 1963 und seiner Integration in den MMR-Impfstoff (Masern, Mumps, Röteln) im Jahr 1971, sind die Preise für Impfstoffe in den USA oft deutlich höher als in anderen Ländern. Dies liegt unter anderem an den unterschiedlichen Preisgestaltungen der Anbieter und den Lücken im Versicherungsschutz.

Ein wesentlicher Faktor für die hohen Kosten ist die Tatsache, dass Krankenhäuser und andere Gesundheitsdienstleister ihre eigenen Preise für Dienstleistungen festlegen können. Diese sogenannten ‘Chargemaster’-Preise sind oft viel höher als die von Versicherungen ausgehandelten Preise. Menschen ohne Versicherungsschutz oder mit unzureichendem Versicherungsschutz sind oft gezwungen, diese hohen Preise zu zahlen.

Nguyen und seine Familie, die aus Vietnam stammen und auf temporären Visa in den USA leben, mussten feststellen, dass ihre Versicherung keine Impfungen abdeckt. Dies führte zu einer Rechnung, die fast das gesamte Jahreseinkommen der Familie aufzehrte. In Vietnam hätte die gleiche medizinische Versorgung nur einen Bruchteil der Kosten verursacht.

Die Situation wurde noch komplizierter durch Fehler bei der Abrechnung und der Verwaltung der Versicherungspolicen. UTMB erkannte schließlich, dass die Versicherung der Familie falsch eingegeben wurde, was dazu führte, dass die Möglichkeit, die Impfungen über das Texas Vaccines for Children Program abzurechnen, nicht genutzt wurde.

Nach einer Untersuchung und der Intervention von KFF Health News wurde die Rechnung der Familie erheblich reduziert. UTMB entschied sich, die Kosten für die Impfungen zu erlassen, und die endgültige Rechnung belief sich auf nur noch 202,75 US-Dollar.

Dieser Fall verdeutlicht die Notwendigkeit, das US-amerikanische Gesundheitssystem zu reformieren, um sicherzustellen, dass grundlegende Gesundheitsleistungen wie Impfungen für alle zugänglich und erschwinglich sind. Die Herausforderungen, mit denen die Nguyen-Familie konfrontiert war, sind symptomatisch für ein System, das dringend einer Überarbeitung bedarf, um die Gesundheitsversorgung für alle Bürger zu verbessern.

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