Cannabis verbessert Gedächtnisleistung bei Senioren: Neue Erkenntnisse

LONDON (IT BOLTWISE) – Neue wissenschaftliche Studien legen nahe, dass der tägliche Konsum von Cannabis in niedrigen Dosen bei älteren Erwachsenen die Gedächtnisleistung verbessern kann. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise verändern, wie wir über die kognitiven Vorteile von Cannabis denken, insbesondere in einer alternden Gesellschaft.

In den letzten Jahren hat sich die Forschung zunehmend auf die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn älterer Menschen konzentriert. Eine aktuelle Studie, die in der renommierten Zeitschrift Psychopharmacology veröffentlicht wurde, zeigt, dass der tägliche Konsum von Cannabis in niedrigen Dosen die Arbeitsgedächtnisleistung bei Erwachsenen über 65 Jahren verbessern kann. Das Arbeitsgedächtnis ist entscheidend für die Fähigkeit des Gehirns, Informationen kurzfristig zu speichern und zu verarbeiten, wie zum Beispiel das Merken einer Telefonnummer oder das Verfolgen mehrerer Schritte beim Kochen.

Wissenschaftler mehrerer Institutionen fanden heraus, dass Cannabis bei älteren Menschen kognitive Vorteile bietet, anstatt sie zu beeinträchtigen. In einer Studie aus dem Jahr 2025 mit älteren Ratten, die entweder Cannabisrauch oder orales THC erhielten, zeigten die Tiere eine verbesserte Leistung bei Aufgaben, die das Erinnern und Aktualisieren von Informationen über kurze Zeiträume erforderten. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2022 stellte eine stärkere Konnektivität zwischen Gedächtnisregionen im Gehirn älterer Cannabisnutzer im Vergleich zu Nichtnutzern fest.

Interessanterweise scheinen diese Effekte bei jüngeren Menschen nicht zu gelten. Gary Wenk schreibt in Psychology Today, dass die meisten Studien zu Cannabis sich auf jüngere Nutzer konzentrieren, da das sich entwickelnde oder jugendliche Gehirn ernsthafte negative Auswirkungen erfahren kann. Bei älteren Gehirnen hingegen scheint Cannabis anders zu wirken, möglicherweise durch die Reduzierung von Entzündungen und die Stimulierung der verbleibenden Cannabinoid-Rezeptoren, die mit dem Alter natürlicherweise abnehmen.

Zwischen 2015 und 2023 stieg der Cannabiskonsum bei Erwachsenen über 65 Jahren von 2,4 % auf 6,9 %, wie die Nationale Umfrage zum Drogenkonsum und zur Gesundheit zeigt. Viele Senioren berichten, dass sie Cannabis zur Schmerzbewältigung mit weniger Nebenwirkungen als traditionelle Medikamente verwenden.

Diese neuen Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die medizinische und therapeutische Nutzung von Cannabis haben, insbesondere in einer alternden Gesellschaft, in der die Erhaltung der kognitiven Funktionen von entscheidender Bedeutung ist. Während die Forschung weitergeht, bleibt abzuwarten, wie sich diese Erkenntnisse auf die öffentliche Wahrnehmung und die gesetzliche Regulierung von Cannabis auswirken werden.

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