LONDON (IT BOLTWISE) – Die schmelzenden Gletscher der Welt könnten eine unerwartete Gefahr bergen: die Reaktivierung ruhender Vulkane. Wissenschaftler warnen, dass der Rückgang der Eismassen den Druck auf Magmakammern verringert und so potenziell explosive Vulkanausbrüche auslösen könnte.

Die schmelzenden Gletscher der Erde könnten eine unerwartete Bedrohung darstellen, indem sie ruhende Vulkane reaktivieren. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Rückgang der Eismassen den Druck auf die Magmakammern subglazialer Vulkane verringert, was zu häufigeren und heftigeren Eruptionen führen könnte. Besonders betroffen könnten Regionen in der Antarktis, Nordamerika und Russland sein.

Vulkanausbrüche werden nicht nur durch geologische Prozesse ausgelöst, sondern auch durch Wetterereignisse wie Starkregen, die den Porendruck im Gestein erhöhen. Diese Faktoren destabilisieren Vulkanhänge und ermöglichen das Austreten von Lava. Mehr als die Hälfte aller Vulkane weltweit könnte davon betroffen sein.

Ein ähnliches Risiko besteht, wenn Eiskappen über aktiven Vulkanen schmelzen. Die verminderte Auflast und das Schmelzwasser können explosive Ausbrüche auslösen, wie es bei den Gletschervulkanen Islands bekannt ist. Unklar war bisher, ob auch Vulkane abseits aktiver Plattengrenzen ähnlich anfällig sind.

Geowissenschaftler um Pablo Moreno-Yaeger von der University of Wisconsin-Madison haben diese potenzielle Gefahr näher untersucht. Sie analysierten sechs Anden-Vulkane im Süden Chiles, die während der letzten Eiszeit unter dem patagonischen Eisschild lagen. Einer davon, der Vulkankomplex Mocho-Choshuenco, brach zuletzt 1937 aus und gilt seither als ruhend.

Die Forscher nutzten Argon-Datierungen und Kristallanalysen, um das vergangene Verhalten der Vulkane zu rekonstruieren. Sie fanden heraus, dass während des Höhepunkts der letzten Eiszeit eine dicke Eisschicht die Eruptionen begrenzte. Als der Eisschild am Ende der Eiszeit schmolz, entspannte sich die Erdkruste, und Gase in den Magmakammern dehnten sich aus, was zu explosiven Ausbrüchen führte.

Aus diesen Erkenntnissen leiten die Forscher eine düstere Prognose für die Zukunft ab: Mit dem Rückzug der Gletscher aufgrund des Klimawandels könnten subglaziale Vulkane künftig häufiger und explosiver ausbrechen. Dieses Phänomen könnte überall dort auftreten, wo eine dicke Gletscherdecke über einer Magmakammer liegt oder lag.

Die Auswirkungen auf das globale Klima könnten erheblich sein. Vulkanausbrüche setzen Aerosole frei, die die Atmosphäre abkühlen, aber auch Treibhausgase, die zur Erwärmung beitragen. Langfristig könnte dies eine Rückkopplungsschleife erzeugen, in der schmelzende Gletscher Eruptionen auslösen, die wiederum die Erwärmung verstärken.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Schmelzende Gletscher könnten Vulkane weltweit reaktivieren
Schmelzende Gletscher könnten Vulkane weltweit reaktivieren (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
77 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
135 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
51 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Schmelzende Gletscher könnten Vulkane weltweit reaktivieren".
Stichwörter Antarktis Druck Eruption Gletscher Klima Magma Schmelze Vulkan
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Schmelzende Gletscher könnten Vulkane weltweit reaktivieren" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Schmelzende Gletscher könnten Vulkane weltweit reaktivieren" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Schmelzende Gletscher könnten Vulkane weltweit reaktivieren« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    312 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs