WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die kürzlich verabschiedete GENIUS Act in den USA, die als bedeutender Erfolg für die Kryptowährungsbranche gefeiert wird, birgt das Potenzial, eine neue globale Finanzkrise auszulösen. Diese Gesetzgebung zielt darauf ab, sogenannte Stablecoins zu regulieren, doch die damit verbundenen Risiken könnten weitreichende wirtschaftliche Folgen haben.
Die Verabschiedung des GENIUS Act durch den US-Senat am 17. Juni wird als großer Sieg für den Kryptowährungssektor angesehen. Doch bei genauerer Betrachtung könnte dieses Gesetz, das sich auf die Regulierung von Stablecoins konzentriert, eine neue globale Finanzkrise auslösen. Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an eine andere Währung gekoppelt ist, um Stabilität zu suggerieren. Doch die Geschichte zeigt, dass solche Systeme anfällig für Zusammenbrüche sind, wie das Beispiel der Terra-Stablecoin in Südkorea 2022 verdeutlicht.
Ursprünglich wurden Kryptowährungen wie Bitcoin als dezentrale Währungen konzipiert, deren Wert nicht von zentralen Institutionen, sondern von einem globalen Computernetzwerk bestimmt wird. Während Bitcoin als digitales Äquivalent zu Gold betrachtet wurde, hat sich die Wahrnehmung von Kryptowährungen heute stark verändert. Viele Investoren sehen sie als spekulative Anlage, die hohe Renditen verspricht, aber auch mit erheblichen Risiken verbunden ist.
Um das Vertrauen der Investoren zu gewinnen, haben Unternehmen Stablecoins entwickelt, die an etablierte Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind. Doch die Einführung solcher Stablecoins durch große Unternehmen wie Amazon und Walmart wirft Fragen auf. Werden diese digitalen Währungen untereinander austauschbar sein? Und wie sicher sind sie wirklich, wenn Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten?
Die Regulierung durch den GENIUS Act könnte den Anschein erwecken, dass alle Stablecoins sicher sind. Doch die Realität ist komplexer. Wenn ein großes Unternehmen mehr Stablecoins ausgibt, als es durch reale Vermögenswerte gedeckt ist, könnte dies zu einem massiven Vertrauensverlust führen. Ein solcher Vertrauensverlust könnte eine Kettenreaktion auslösen, die nicht nur die US-Wirtschaft, sondern auch die globale Finanzstabilität gefährdet.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist die argentinische Peso-Krise, bei der die künstliche Bindung des Peso an den US-Dollar zu einem wirtschaftlichen Zusammenbruch führte. Ähnlich könnte ein Zusammenbruch eines großen Stablecoin-Systems zu einem massiven Verkauf von US-Staatsanleihen führen, was die Zinssätze in die Höhe treiben und eine weltweite Finanzkrise auslösen könnte.
Obwohl die neue Gesetzgebung darauf abzielt, solche Risiken zu minimieren, bleibt die Frage, ob die Regulierungsbehörden in der Lage sind, die Stabilität der Stablecoins zu gewährleisten. Die jüngsten Ereignisse, wie der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank im Jahr 2023, zeigen, dass selbst etablierte Finanzinstitute anfällig für unvorhergesehene Risiken sind.
Die Zukunft der Stablecoins und ihre Auswirkungen auf die globale Wirtschaft bleiben ungewiss. Während die Regulierung ein Schritt in die richtige Richtung sein könnte, ist es entscheidend, die potenziellen Risiken im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Stabilität der Finanzmärkte nicht gefährdet wird.
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