JÜLICH / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der die Elektromobilität als die Zukunft der Automobilindustrie gilt, überrascht ein Schweizer Startup mit einer innovativen Lösung, die den klassischen Verbrennungsmotor in ein neues Licht rückt.
Während die Welt auf die stille Revolution der Elektromobilität zusteuert, hat das Schweizer Unternehmen Synhelion eine Technologie entwickelt, die den Verbrennungsmotor in eine umweltfreundlichere Zukunft führen könnte. Mit der Eröffnung der weltweit ersten industriellen Anlage für solare Treibstoffe in Jülich, Deutschland, im Juni 2024, zeigt Synhelion, dass es möglich ist, aus Sonnenlicht, Wasser und CO2 einen synthetischen, kohlenstoffneutralen Kraftstoff herzustellen.
Die Technologie von Synhelion basiert auf einem innovativen thermischen Verfahren, das Sonnenlicht nicht zur Stromerzeugung, sondern zur Erzeugung von extremen Temperaturen nutzt. Ein Feld von KI-kalibrierten Spiegeln, sogenannte Heliostaten, konzentriert Sonnenlicht auf einen zentralen Turm, der Temperaturen von über 1.500 Grad Celsius erreicht. Diese Hitze wird in einen thermochemischen Reaktor geleitet, wo sie eine Reaktion auslöst, die Wasser und biogenes Material in ein Gasgemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, bekannt als Synthesegas, umwandelt.
Das Synthesegas wird anschließend in eine flüssige Form, das sogenannte Syncrude, umgewandelt, welches in einer herkömmlichen Raffinerie zu Benzin, Diesel und Kerosin weiterverarbeitet wird. Diese Methode bietet eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen und könnte eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen spielen, ohne dass bestehende Fahrzeuge modifiziert werden müssen.
Ein wesentlicher Vorteil der Synhelion-Technologie ist das integrierte Thermische Energiespeichersystem (TES), das es ermöglicht, die Anlage rund um die Uhr zu betreiben. Dieses System speichert die während des Tages erzeugte Wärme und gibt sie nachts wieder ab, was eine kontinuierliche Produktion gewährleistet. Synhelion behauptet, dass ihr TES-System zehnmal günstiger ist als Batteriespeicher und keine seltenen Materialien benötigt.
Obwohl die Technologie vielversprechend ist, steht Synhelion vor Herausforderungen. Die Produktionskosten und die Skalierung der Technologie sind derzeit die größten Hürden. Derzeit produziert die DAWN-Anlage nur einige tausend Gallonen pro Jahr, und die Konkurrenzfähigkeit des synthetischen Kraftstoffs hängt von Kohlenstoffsteuern oder staatlichen Subventionen ab. Synhelion plant jedoch, bis 2027 eine größere Produktionsanlage in Betrieb zu nehmen.
Die Vision von Synhelion ist es, den bestehenden Fahrzeugbestand umweltfreundlicher zu machen, anstatt Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Dies könnte eine pragmatische Lösung für die Übergangsphase sein, in der die Welt nicht über Nacht auf Elektromobilität umsteigen kann. Sollte es Synhelion gelingen, ihre Technologie zu skalieren, könnte dies eine bedeutende Entwicklung für die Automobilindustrie darstellen.
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