PRAG / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem entschlossenen Schritt hat die tschechische Regierung alle Produkte des chinesischen KI-Startups Deepseek aus ihrem Behördenapparat verbannt. Diese Entscheidung folgt auf ernsthafte Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Datenzugriffe durch chinesische Unternehmen.

Die tschechische Regierung hat nach einer intensiven Prüfung beschlossen, alle Produkte des chinesischen KI-Startups Deepseek aus dem Behördenapparat zu verbannen. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die wachsenden Bedenken über die Sicherheit und den Schutz sensibler Daten, die durch die Nutzung dieser Technologien gefährdet sein könnten. Insbesondere die Möglichkeit, dass Anfragen und Dokumente auf Servern landen, die von einem Unternehmen in der Volksrepublik China kontrolliert werden, stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Die nationale Behörde für Cyber- und Informationssicherheit (NUKIB) hat in ihrer Analyse vor systemischen Risiken gewarnt, die insbesondere beim Einsatz von Deepseek auf Geräten mit sensiblen Daten auftreten können. Anders als europäische Anbieter unterliegt Deepseek keiner unabhängigen Aufsicht, was die Gefahr eines unkontrollierten Datenzugriffs durch den chinesischen Staat erhöht. Diese Bedenken haben Prag dazu veranlasst, entschlossen zu handeln.

Die Entscheidung Tschechiens ist kein Einzelfall. Auch in den USA haben das Verteidigungsministerium, die NASA und mehrere Bundesstaaten die Nutzung der Deepseek-App untersagt. Australien, Taiwan und Texas haben ähnliche Maßnahmen ergriffen, um die Nutzung des Tools auf behördlichen Geräten zu blockieren. Diese Länder teilen die Sorge, dass das Tool als trojanisches Pferd fungieren könnte, um systematisch Informationen aus westlichen Behörden zu extrahieren.

Deepseek, gegründet im Jahr 2024 mit großzügiger staatlicher Unterstützung, verfolgt das Ziel, einen chinesischen Konkurrenten zu OpenAI’s GPT zu schaffen. Die App kombiniert Sprachverarbeitung, Websuche und Kontexterkennung und gewinnt auch in Europa an Popularität, zumindest im privaten Sektor. Der Quellcode ist proprietär und der Datenfluss intransparent, was die Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit weiter verstärkt.

Premierminister Petr Fiala betonte, dass die Maßnahme nicht ideologisch motiviert sei, sondern ein pragmatischer Akt der Selbstverteidigung. Cybersicherheit sei heute gleichbedeutend mit nationaler Sicherheit. Das Verbot betrifft nicht nur Ministerien und Behörden, sondern auch Universitäten, staatliche Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Verstöße gegen das Verbot können Disziplinarmaßnahmen nach sich ziehen.

Während Prag entschlossen handelt, zeigt sich Deutschland zurückhaltender. Obwohl die Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von KI-Systemen in Justiz, Polizei oder Gesundheitsämtern zunehmen, gibt es bisher kein offizielles Verbot. Auch auf EU-Ebene sind Regelungen zum Einsatz nicht-europäischer KI-Systeme in Behörden noch in der Entwurfsphase. Diese Zurückhaltung könnte sich als kostspielig erweisen, da China seine Tech-Unternehmen strategisch aufrüstet, um die Informationsflüsse des Westens zu durchdringen.

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Tschechien zieht Konsequenzen: Verbot chinesischer KI-Tools in Behörden
Tschechien zieht Konsequenzen: Verbot chinesischer KI-Tools in Behörden (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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