FRIEDRICHSHAFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Belegschaft von ZF Friedrichshafen sieht sich mit weiteren Einsparungsforderungen konfrontiert, während der Betriebsrat sich vehement gegen zusätzliche Zugeständnisse stellt.
Die Situation bei ZF Friedrichshafen spitzt sich zu, da der Betriebsrat des Unternehmens entschieden gegen die jüngsten Forderungen des Vorstands nach weiteren Einsparungen auftritt. Franz-Josef Müller, der Betriebsratsvorsitzende, machte auf einer Betriebsversammlung deutlich, dass die Belegschaft nicht bereit sei, noch mehr Verzicht zu üben, ohne dass der Vorstand entsprechende Gegenleistungen anbietet. Diese Haltung spiegelt die zunehmende Unzufriedenheit der Mitarbeiter wider, die bereits erhebliche Einschnitte hinnehmen mussten.
Ein Sprecher von ZF bestätigte, dass weiterer Handlungsbedarf bestehe, nannte jedoch keine konkreten Zahlen zu den geplanten Einsparungen. Die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen der Zulieferer steht, sind vielfältig. Neben der Verunsicherung der Verbraucher und sinkenden Umsätzen belasten auch die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle das Unternehmen. Diese Entwicklungen tragen zu einem angespannten Klima bei ZF bei, das sich zunehmend auf die Belegschaft auswirkt.
Der Betriebsrat kritisiert zudem das Management scharf und spricht von eklatanten Fehlern. Igor Panic, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, betont, dass bereits durch Maßnahmen wie Arbeitszeitverkürzungen rund 30 Millionen Euro eingespart wurden. Dennoch scheint dies angesichts der finanziellen Probleme des Gesamtkonzerns nur ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein. ZF musste im Geschäftsjahr 2024 einen Verlust von über einer Milliarde Euro hinnehmen, und auch der Umsatz ging deutlich zurück.
Die Transformation von einem Getriebespezialisten zu einem Technologieunternehmen stellt ZF vor große Herausforderungen. Die Umstellung auf Elektroantriebe und die hohe Schuldenlast aus früheren Zukäufen belasten das Unternehmen zusätzlich. Experten sprechen von einem “perfekten Sturm”, in dem sich ZF und viele andere Zulieferer befinden. Bereits 5700 Vollzeitstellen wurden in Deutschland abgebaut, und bis 2028 sollen weitere 14.000 Stellen folgen.
Besonders im Fokus steht die kriselnde Antriebssparte, die unter dem langsamen Hochlauf der E-Mobilität leidet. Der Aufsichtsrat von ZF wird im Juli über die Zukunft dieser Sparte entscheiden. Ein Komplettverkauf steht nicht zur Debatte, jedoch könnten harte Einschnitte notwendig sein, um die Sparte für Investoren attraktiv zu machen. Der Betriebsrat zeigt sich besorgt über die möglichen Auswirkungen auf die Belegschaft und plant, keine weiteren Gespräche mit dem Vorstand zu führen, bis Klarheit über die Zukunft der Antriebssparte herrscht.
Die Stimmung unter den Mitarbeitern schwankt zwischen Unmut und Resignation. Viele fühlen sich durch die Unsicherheit über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze verunsichert. Der Betriebsrat hat die Betriebsversammlung nicht beendet, sondern nur unterbrochen, um sie bei Bedarf fortsetzen zu können. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Entschlossenheit der Arbeitnehmervertreter, sich gegen die Pläne des Vorstands zu wehren und die Interessen der Belegschaft zu schützen.
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