PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – China hat mit dem Bau eines der ehrgeizigsten Wasserkraftprojekte der Welt begonnen, das nicht nur die Energieversorgung des Landes revolutionieren, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Nachbarländer haben könnte.

China hat den Startschuss für den Bau eines gigantischen Wasserkraftwerks gegeben, das den Yarlung Tsangpo, auch bekannt als Brahmaputra, in fünf Stufen aufstauen soll. Mit einer geplanten Leistung von 60 Gigawatt könnte dieses Projekt den Energiebedarf von rund 40 Atomkraftwerken ersetzen und etwa die Hälfte des Strombedarfs Deutschlands decken. Diese beeindruckende Leistung wird durch die einzigartige geografische Lage des Flusses ermöglicht, der zu den wasserreichsten der Welt zählt.
Der Yarlung Tsangpo überwindet auf einer Strecke von 250 Kilometern bis zur indischen Grenze beeindruckende 3.000 Höhenmeter. Diese enorme potenzielle Energie des Wassers wird durch den Bau zahlreicher hoher Staumauern nutzbar gemacht. Zum Vergleich: Der Drei-Schluchten-Damm, das derzeit größte Wasserkraftwerk der Welt, nutzt lediglich 175 Höhenmeter, erzeugt jedoch bereits 100 Terawattstunden pro Jahr.
Die finanziellen und politischen Herausforderungen dieses Projekts sind enorm. Die Kosten werden auf etwa 150 Milliarden Euro geschätzt, wobei unklar ist, ob dieser Betrag angesichts der schwierigen Geländebedingungen eingehalten werden kann. Sollte dies gelingen, könnten die Stromkosten auf etwa 2 Cent pro Kilowattstunde sinken, vorausgesetzt, die Wartungskosten bleiben in den nächsten 25 Jahren minimal.
Indien und Bangladesch äußern erhebliche Bedenken hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen des Projekts. Beide Länder sind stark auf das Wasser des Brahmaputra angewiesen und befürchten negative Folgen für das Flussökosystem. Veränderungen im Sauerstoffgehalt, der Temperatur und der Sedimentmenge könnten die Bewirtschaftung der Flussgebiete erheblich beeinflussen.
Zusätzlich könnten Umsiedlungen entlang der neuen Stauseen erforderlich werden, obwohl die Region derzeit nur dünn besiedelt ist. Beim Bau des Drei-Schluchten-Damms mussten fast zwei Millionen Menschen umgesiedelt werden, während entlang des Yarlung Tsangpo nur einige Tausend Menschen leben.
Dieses Projekt ist ein bedeutender Schritt Chinas in Richtung seiner Klimaziele und könnte als Modell für zukünftige nachhaltige Energieprojekte dienen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Spannungen und die ökologischen Herausforderungen entwickeln werden.

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