LONDON (IT BOLTWISE) – In der jüngsten Diskussion um die Sicherheit von Microsofts SharePoint-Servern zeigt sich, dass die als Zero-Day-Angriffe gemeldeten Vorfälle möglicherweise auf bereits bekannte Schwachstellen zurückzuführen sind. Diese Schwachstellen wurden bereits zuvor von Microsoft adressiert, doch die Effektivität der bereitgestellten Patches bleibt fraglich.
Die jüngsten Angriffe auf Microsofts SharePoint-Server haben die IT-Sicherheitswelt in Aufruhr versetzt. Ursprünglich als Zero-Day-Angriffe gemeldet, stellte sich heraus, dass die Angreifer bekannte Schwachstellen ausnutzten, für die Microsoft bereits am 8. Juli Patches veröffentlicht hatte. Diese Schwachstellen, bekannt unter den CVE-Nummern CVE-2025-49706 und CVE-2025-49704, wurden von den Angreifern gezielt ins Visier genommen.
Die Verwirrung entstand, als Microsoft am 19. Juli über aktive Angriffe auf SharePoint berichtete, die mit den neuen Schwachstellen CVE-2025-53770 und CVE-2025-53771 in Verbindung gebracht wurden. Dies führte zu der Annahme, dass es sich um Zero-Day-Angriffe handelte. Doch genauere Untersuchungen, unter anderem von eye Security, zeigten, dass die Angriffe tatsächlich die älteren Schwachstellen betrafen.
Ein entscheidender Punkt in dieser Debatte ist die Qualität der Patches, die Microsoft bereitgestellt hatte. Kaspersky demonstrierte, dass der Patch gegen CVE-2025-49706 durch das einfache Einfügen eines zusätzlichen Schrägstrichs in eine URL umgangen werden konnte. Dies wirft Fragen zur Wirksamkeit der Sicherheitsupdates auf, die Microsoft bereitgestellt hatte.
Microsoft selbst hat eingeräumt, dass die Angriffe teilweise auf Sicherheitslücken abzielten, die durch das Sicherheitsupdate vom Juli behoben werden sollten. Dies deutet darauf hin, dass die Patches möglicherweise nicht ausreichend waren, um die Systeme vollständig zu schützen. Die Tatsache, dass Microsoft ab dem 20. Juli verbesserte Updates bereitstellte, die die Lücken nachhaltiger schließen sollten, unterstreicht die Dringlichkeit, die Sicherheitsmaßnahmen zu überarbeiten.
Die neuen Patches arbeiten nun mit White-Lists erlaubter URLs, um bösartige Anfragen effektiver zu blockieren. Dennoch bleibt unklar, was genau hinter den CVE-Nummern CVE-2025-53770 und CVE-2025-53771 steckt, da Microsoft nur vage Beschreibungen der Schwachstellen liefert.
Für Unternehmen, die SharePoint nutzen, bedeutet dies, dass sie ihre Sicherheitsstrategien überdenken müssen. Selbst Systeme, die auf dem aktuellen Patch-Stand waren, könnten kompromittiert worden sein, was die Angriffe zu echten Zero-Day-Attacken macht. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Sicherheitsmaßnahmen, die Unternehmen ergreifen müssen, um ihre Systeme zu schützen.
In der IT-Sicherheitsbranche wird nun gefordert, dass Microsoft mehr Klarheit schafft und detaillierte Informationen zu den Schwachstellen und den getroffenen Maßnahmen bereitstellt. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Systeme gegen zukünftige Angriffe gewappnet sind.


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