WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., 500 Millionen Dollar bei der Entwicklung neuer mRNA-Impfstoffe einzusparen, hat weltweit für Aufsehen gesorgt.
Die Entscheidung von Robert F. Kennedy Jr., dem US-Gesundheitsminister, 500 Millionen Dollar bei der Entwicklung neuer mRNA-Impfstoffe einzusparen, hat in der Wissenschafts- und Wirtschaftswelt für erhebliche Kritik gesorgt. Diese Kürzungen betreffen insbesondere 22 Projekte der US-Behörde Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA), die nun gestoppt werden. Die mRNA-Technologie, die durch die COVID-19-Impfkampagnen weltweit bekannt wurde, bleibt zwar in anderen Bereichen unberührt, doch die Einsparungen bei Impfstoffen gegen Atemwegsinfektionen wie Corona oder Grippe stoßen auf Widerstand.
Katalin Karikó, die kürzlich für ihre Grundlagenforschung zur mRNA mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, bezeichnet die Entscheidung als Rückschritt für den globalen Fortschritt in der Impfstoffentwicklung. Während in den USA die Kürzungen umgesetzt werden, schreitet die Forschung in Europa und Asien, insbesondere in China, ungebrochen voran. Diese unterschiedlichen Entwicklungen könnten langfristig zu einem Ungleichgewicht in der globalen Impfstoffforschung führen.
Das Biotech-Unternehmen Biontech zeigt sich trotz der US-Entwicklungen optimistisch. Der Mainzer Konzern sieht weiterhin großes Potenzial in der mRNA-Technologie, sowohl im Schutz vor Infektionskrankheiten als auch in der Krebstherapie. Matthias Meergans vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) betont die Bedeutung der mRNA-Impfstoffe zur Vorbeugung schwerer Erkrankungen durch Covid-19 und RSV. Weltweit wird weiter an Impfstoffen gegen derzeit noch ungeschützte Infektionskrankheiten geforscht.
Carsten Watzl von der European Federation of Immunological Societies kritisiert die Entscheidung scharf und vermutet, dass die Kürzungen eher ideologisch als wissenschaftlich motiviert sind. Innovative Projekte, wie Kombinationsimpfstoffe, die nur einen jährlichen Piks erfordern, werden durch die Einsparungen behindert. Nicht betroffen sind jedoch mRNA-Projekte zur Krebsforschung, die weiter verfolgt werden dürfen.
Die wirtschaftlichen Anreize, in Impfstoffe wie gegen die Vogelgrippe zu investieren, sinken ohne staatliche Unterstützung, obwohl ein Marktpotenzial vorhanden ist. Dies stellt laut Watzl ein ernstzunehmendes Problem dar. Kennedy hat in der Vergangenheit wiederholt Zweifel an Impfungen geäußert und wird dafür stark kritisiert. Seine ablehnende Haltung gegenüber Impfungen ist wissenschaftlich nicht fundiert, wurde jedoch erneut zum Zankapfel internationaler Kritik.

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